Girls'Day wiederum erfolgreich

22.05.2006 00:00

Am bundesweiten Girls'Day besuchten 125 Mädchen zumeist erstmalig städtische Ämter und Eigenbetrieben, um in sogenannte "frauenuntypischen" Berufsfeldern herumzuschnuppern.

"Die Nachfrage war größer als erwartet. Von Jahr zu Jahr klappt verwaltungsintern die Zusammenarbeit besser und immer mehr Ideen werden geboren," fasst Dagmar Grüner von der Gleichstellungsstelle zusammen.
Sie hat den Informationsflyer zusammengestellt, den richtigen Adressaten zukommen lassen und die Koordinierung übernommen. Offen gebliebene Wünsche hat sie sich fürs nächste Jahr schon als Aufgaben vorgemerkt: die Mädchen wollen sich praktisch ausprobieren, dem müssen zukünftig alle Angebote gerecht werden.

Als den "Renner" des Erfurter Girls'Days schätzt Birgit Adamek, Gleichstellungsbeauftragte, den Informationstag bei der Erfurter Feuerwehr ein und knüpft daran hoffnungsvoll an: "Guter Feuerwehrdienst ist nicht geschlechtsabhängig, das haben die Mädchen wohl erkannt. Die richtige Einstellung, Interesse und Teamfähigkeit machen einen guten Feuerwehrmann bzw. eine gute Feuerwehrfrau aus."
Trotzdem haben Frauen in ehemaligen Männerdomänen mit den immer gleichen Problemen zu kämpfen: Vorurteile wie Quotenfrau oder mangelnde körperliche Eignung sind dringend zu widerlegen. Womit? Eine Motorsäge wiegt 10 Kilogramm - genauso viel wie ein einjähriges Kind; ein B-Druckschlauch ist ebenso schwer wie ein Staubsauger:13 Kilogramm; die Kübelspritze mit ihren 20 Kilo ist vergleichbar mit einem Dreijährigen, der noch oft genug getragen wird, und die Tauchpumpe TP 4/1 wiegt soviel wie ein Wäschekorb mit nasser Wäsche: nämlich 25 Kilo.
Feuerwehrfrau/mann und Hausfrau/mann haben also vergleichbare Belastungen zu stemmen und zu berücksichtigen ist bei allen Vergleichen auch, dass die Einwirkungsdauer der Gewichte im Einsatzdienst nur auf eine kurze Zeit beschränkt ist - wie im Haushalt auch.

Das Profil der eigenen Fähigkeiten und Talente mit den Anforderungen aus der Arbeitswelt abgleichen und möglichst viele praktische Erfahrungen zu sammeln, empfiehlt die Gleichstellungsstelle über den Girls'Day hinaus. Praktikas in Firmen und Unternehmen sind geeignet, um die Entscheidung für den richtigen Beruf zu erleichtern.

Ab dem Sommer 2006 gibt es insgesamt 343 Ausbildungsberufe, darunter auch neue duale Ausbildungsberufe wie z. B. Fachangestellte für Markt- und Sozialforschung und Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice.

Wer dennoch erst auf den nächsten Girls'Day warten will, der sollte sich den 26. April 2007 bereits jetzt vormerken.