Offizieller Baubeginn für die Neugestaltung des Willy-Brandt-Platzes
Viel wurde im Vorfeld schon getan zur Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes. Solche Maßnahmen wie Busbahnhof, Bahnhofszufahrt und Wasserbecken, die Tiefgarage unter dem Platz sowie der erste Bauabschnitt der südlichen Bahnhofstraße sind inzwischen realisiert.
Weiter geht es nun bis 2008 mit der Neugestaltung des Bahnhofsplatzes, dem Neubau einer Fahrradstation auf dem Gelände der ehemaligen Bahnpost und dem weiteren Ausbau der südlichen Bahnhofstraße mit umfänglichen Maßnahmen zur Neuorganisation des ÖPNV.
Die Neugestaltung des Willy-Brandt-Platzes als herausragende stadtbildprägende Maßnahme im öffentlichen Raum soll bis Mitte 2007 im Zusammenhang mit der Sanierung und Nutzung des Erfurter Hofs fertiggestellt werden.
Der Gesamtaufwand der Maßnahme beläuft sich auf etwa 1,8 Millionen Euro und wird aus Mitteln der Städtebauförderung und der Europäischen Union finanziert, wie man es am hier aufgestellten Bauschild sehen kann.
Der Platz mit nahezu 4 000 Quadratmetern soll als einladender, heller, offener und klar gestalteter, zeitgemäßer Stadtplatz in Anlehnung an die "Salon-Idee" erlebbar werden.
Zum Einbau kommen großformatige Granitplatten mit einem integrierten Blindenleitsystem, das sich bereits aus dem Bahnhofsneubau heraus entwickelt. Im Platzbelag wird überdies höhengleich ein Erfurter Stadtwappen eingelassen.
Dominierende gestalterische Elemente des Platzes sind neben der Wahl des Oberflächenmaterials Granit die linear angeordneten Sitzelemente auf der Platzfläche sowie die geplanten Begrünungsmaßnahmen. Ein Teil der Sitzelemente und Bänke erhalten abschnittsweise Rückenlehnen. Darüber hinaus ist vorgesehen, die Vorzone vor dem Erfurter Hof für eine mögliche Außengastronomie freizuhalten.
Die Begrünung des Platzes erfolgt mit vasenartigen Kübeln, in die kleinkronige Bäume gepflanzt werden. Um mögliche Außengastronomieflächen am Erfurter Hof von vornherein in das Gestaltungskonzept zu integrieren, werden auch hier vasenartige Kübel aufgestellt.
Außerdem entstehen auf dem Platz Orientierungslinien für Blinde und Sehbehinderte, die die Eingangsbereiche des ICE-Bahnhofs mit dem Busbahnhof, mit den Arkaden, der Eisenbahnunterführung und mit den Einstiegsbereichen der ÖPNV-Haltestellen in der südlichen Bahnhofstraße verbinden. Als Material kommt in Abstimmung mit dem Blinden- und Sehbehindertenverband eine gerillte dunkle Platte in Naturstein als Kontrast zur hellen Granitfläche des Platzes zum Einsatz.
Für die Nutzung für Märkte und Veranstaltungen sind vier Anschlüsse für Wasser und Strom vorgesehen sowie eine Hülse zur Aufstellung eines Weihnachtsbaumes. Am Beginn der ÖPNV-Haltestelle wird gut sichtbar ein Info-Wegweiser mit Stadtplan aufgestellt. Außerdem erhalten zwei Fernsprechsäulen, eine Uhr-Litfaßsäule mit Werbefläche und Abfallbehälter Platz.
Der Platz wird in Anlehnung an den "Salon-Gedanken" durch drei in der Mitte an Seilen aufgehängte, zurückhaltend gestaltete "Kronleuchter" von oben gleichmäßig ausgeleuchtet.
Mit der Baudurchführung entfällt die derzeitig auf dem Vorplatz befindliche provisorische Abstellanlage für Fahrräder. Als Ersatz entsteht eine Ausweichfläche für etwa 100 Fahrräder auf dem künftigen Standort der geplanten Fahrradstation im Bereich ICE-Bahnhof und Bahndirektionsgebäude.
An geeigneter Stelle des Platzes soll zur Ehrung des verdienstvollen Politikers Willy Brandt ein entsprechendes Gestaltelement einfügt werden. Hierzu soll deutschlandweit ein entsprechender Wettbewerb ausgelobt werden. Die Gestaltung soll sowohl der Bedeutung der Person Willy Brandts als auch des historischen Ereignisses (Treffen mit Willi Stoph am 19. März 1970) gerecht werden. Durch eine Reliefgestaltung soll dies ablesbar für Besucher zum Ausdruck kommen. Die Umsetzung der Maßnahme ist in Verantwortung der Kulturdirektion für 2007 vorgesehen.