LOS-Erfurt auf Bilanzkonferenz in Berlin vertreten

12.06.2008 00:00

In Berlin treffen sich am kommenden Montag, dem 16. Juni über 800 Vertreterinnen und Vertreter von LOS aus 200 Städten und Landkreisen Deutschlands. Nach einer fünfjährigen Laufzeit des Programms "Lokales Kapital für soziale Zwecke" (LOS) wird Bilanz gezogen. Neben der Fachkonferenz präsentieren sich auf einer Projektmesse rund 30 Kommunen, darunter auch die Landeshauptstadt Erfurt, und stellen ihre lokale Programmumsetzung sowie beispielhafte Mikroprojekte vor. Darüber hinaus gibt es kulturelle Beiträge zu sehen, von Aktionstheater bis hin zu Tanzdarbietungen. Und auf dem LOS-Filmfestival werden aus zwölf nominierten LOS-Filmen zu unterschiedlichen Kategorien die jeweils besten gekürt.

Insgesamt 111 Millionen Euro hat das Bundesjugendministerium in den letzten fünf Jahren für bundesweit 288 Gebiete der "Sozialen Stadt" zur Verfügung gestellt. Mit Fördermitteln aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) wurden beschäftigungswirksame Kleinprojekte und lokale Initiativen gefördert. Für die Umsetzung vor Ort waren kommunale Ämter, freie Träger und Bewohnerinnen bzw. Bewohner der Fördergebiete selbst verantwortlich . In jedem Gebiet vergab ein Begleitausschuss unter Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger die Mittel. Gefördert wurden vorrangig kleine Vereine, Selbsthilfegruppen und Einzelpersonen. Bis zu 100.000 Euro flossen jährlich in die jeweiligen Gebiete. Mit Kleinprojekten, sogenannten Mikroprojekten, in Höhe von maximal 10.000 Euro wurden Arbeitslose, benachteiligte Jugendliche, Alleinerziehende und Berufsrückkehrer bei ihrer beruflichen und sozialen Integration unterstützt.

Bundesweit wurden in über 14 000 maßgeschneiderten Mikroprojekten über 400 000 Menschen qualifiziert, beraten oder anderweitig unterstützt, um sich auf dem Arbeitsmarkt behaupten zu können. Mehr als die Hälfte davon waren Jugendliche.

Auch die Landeshauptstadt Erfurt hat mit dem LOS-Programmgebiet Magdeburger Allee (identisch mit dem Programmgebiet der "Sozialen Stadt") an LOS teilgenommen. Im Zeitraum von fünf Jahren konnten im Fördergebiet insgesamt 58 Projekte mit über 550 Teilnehmern erfolgreich umgesetzt werden. Die letzten Projekte enden am 30. Juni. Durch die Aufstellung eines Lokalen Aktionsplans und dessen jährliche Fortschreibung wurden die im Gebiet arbeitenden lokalen Netzwerke noch stärker aktiviert. Ämter, der Bürgerbeirat Soziale Stadt, der Runde Tisch, die Quartiersmanager mit der Fachhochschule Erfurt, die Arge und die IG Magdeburger Allee rückten bei der Auswahl und Begleitung der Projekte noch enger zusammen. Die im Rahmen des Programms "Soziale Stadt" geschaffenen Strukturen wirkten dabei für das LOS Programm als unschätzbarer Vorteil. Zudem ergaben sich Synergieeffekte über die Gebietsgrenzen hinaus. Besondere Effekte konnten beispielhaft für einen besseren Übergang von der Schule in Berufsausbildung und Beruf, die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund, auf die lokale Ökonomie und eine insgesamt stärkere Vernetzung im Programmgebiet erreicht werden. So bildete das Projekt "Baumscheiben" des Kolping-Bildungswerkes Thüringen e. V. in der Magdeburger Allee im Jahr 2004 die Grundlage für einen spannenden Beteiligungsprozess, in dessen Verlauf diese Straße 2008 eine bedeutende Aufwertung erfahren hat. Die Weitergabe von Erfahrungen, handwerklichen Grundlagen, Grundkompetenzen der Älteren an Jüngere und die vor dem Berufseinstieg stehende Generation war ein weiteren Schwerpunkt der LOS-Projekte. Die Möglichkeit, eigene Fertigkeiten und Fähigkeiten zu erkennen und zu nutzen, gelang den Teilnehmern in mehr als zehn Projekten.         

Die Fachkonferenz findet in Berlin im Kirchengebäude der Emmaus-Gemeinde statt, die Projektmesse und die kulturellen Acts auf dem Lausitzer Platz. Neben 400 Lokalen Koordinatorinnen und Koordinatoren nehmen 300 Personen teil, die entweder selber Mikroprojekte umgesetzt oder daran teilgenommen haben. Beispielhaft für alle beteiligten Personen sind in der PP-Präsentation Menschen vorgestellt, die sich durch LOS weiterentwickeln konnten. Einige von Ihnen werden auch vor Ort sein.

Anwesend in Berlin für Erfurt ist Michael Paak, Programm "Soziale Stadt" und LOS-EF, Stadtverwaltung Erfurt, Bauamt, Löberstraße 34 , 99096 Erfurt, Tel. 0361 655-6002, Fax 0361 655-6009.