Zwei neue Ausstellungen im Kulturhof Krönbacken

23.10.2008 00:00

Am 31.10.2008 wird im Kulturhof Krönbacken 19 Uhr die Ausstellung "Zuhause und Anderswo" von Carmen Lewin-Stern eröffnet, am 01.11.2008, ebenfalls 19 Uhr, die Ausstellung "Reine Malerei" von Uwe Klos.

Dr. med. Carmen Lewin-Stern, 1945 geboren in Misdroy, nach dem Medizinstudium in Leipzig und Erfurt seit vielen Jahren in Erfurt als Fachärztin für Innere Medizin tätig - derzeit beim Gesundheitsamt der Stadt Erfurt - ist zwar als Künstlerin Autodidaktin, jedoch langjährig in die Kunstszene der Stadt integriert, seit 1991 Mitglied im Verband Bildender Künstler Thüringen e. V. und aktiv mit Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen in Erfurt und darüber hinaus präsent, u. a. über Jahre und auch in diesem Jahr (Stand 35) bei der Kunstmesse des VBK, der "Artthuer". Wichtige Anregungen holte sie sich zuerst in Zeichenzirkeln, z. B. bei Gerd Uhlmann und Egon Zimpel, aber natürlich stehen daneben auch Inspirationen aus der gesamten Kunstwelt und - damit den entscheidenden Akzent ihres Schaffens bildend - durch architektonische Strukturen, die sie eigenwillig bildnerisch interpretiert.

Realismus ist für sie dabei kein Ziel, sondern eher eine ganz individuelle Expressivität, die sich zum einen kraftvoll und bestimmt mit starken Farbkontrasten, transparent oder opak gesetzt, und energischen, spröden Linien den Bildraum erobert, andererseits grafisch sensibel und spielerisch den Formzusammenhängen im Detail nachspürt und wie nebenbei einen Blick hinter die Kulissen der nur scheinbar heilen und heiteren urbanen Welt wagt - nachdenklich und witzig zugleich. Sie verbindet dabei die Mittel der Malerei, Grafik und Collage in einer originellen, dynamischen, spontan anmutenden Handschrift zu kühnen Konstruktionen, die wie labyrinthische Baukästen in ständiger Veränderung erscheinen und dabei spannungsreichen ästhetischen Genuss garantieren.

Uwe Klos : "Reine Malerei"

1959 in Gera geboren, derzeit in Cossengrün ansässig und zunächst im Handwerk (Elektrotechnik) ausgebildet, ist Klos, der bereits seit 1976 fotografisch arbeitet, seit 1992 freischaffend und seit 2003 Mitglied im Verband Bildender Künstler Thüringen, engagiertes Gründungsmitglied von Künstlergruppen und -vereinen in Thüringen und mit zahlreichen Ausstellungen, Ausstellungsbeteiligungen (langjährig ebenfalls an der "Artthuer", 2008 an Stand 41) und Studienreisen regional und international aktiv, zeitweilig sogar als College-Gastdozent für Fotografie in Peoria/USA.

Seine Arbeitsgebiete sind Fotografie, Malerei, Skulptur/Rauminstallation. "Mutig, lustvoll und unbefangen", schreibt Cornelia Nowak vom Angermuseum Erfurt, machte sich der Autodidakt "auf den Weg" - und in einem Text zu seinem ersten Personalkatalog: "…Eindrücke von und aus der Ferne und gleichermaßen die Sehnsucht nach ihr - die Sehnsucht nach der Möglichkeit … verweilen zu können - verarbeitet Uwe Klos mit den Erfahrungen aktueller, realer Lebens-Welt und der eigenen Biografie. Das Ergebnis sind expressiv angelegte Bilder von ungestümer Wildheit und narrativer Kraft. So lassen sich diese 'Landschaften' und Gebilde wohl vornehmlich als innere Landschaften deuten, als Formulierungen, die sich nicht selten als träumerische Improvisationen, als in Farbe gefasste Emotionen verstehen. Von den Gedanken des Philosophen Epikur geleitet und bestärkt, der die Menschen lehrte, Glück und Erfüllung im Privaten zu suchen, nicht aber nach Glanz, Ruhm oder Ehre zu streben, pflegt und behütet Uwe Klos dieses 'Leben im Verborgenen'.    Zu den Malern des Informel wie Karl Otto Götz oder Emil Schumacher, vor allem aber zu Gerhard Richter, entwickelte Uwe Klos /…/ eine hohe Affinität. Bis heute lassen die Werke dieser Künstler das eigene Schaffen nicht unbeeinflusst. Von der Faszination, das Erlebte und Gesehene, aber auch das Unbewusste in 'reiner’ Malerei umsetzen, quasi als ungegenständlichen, von Erinnerungen und Gefühlen bestimmten Farbenrausch formulieren zu können, lässt sich Uwe Klos nach wie vor leiten. Seine Welt ist die Welt der leuchtenden, kräftigen Farben, die er mit bewundernswerter Leichtigkeit und einem sicheren Gefühl für Rhythmus, Kontraste und Klänge erkundet und reflektiert."

Und er selbst sagt: "Mein Ansporn künstlerischen Wirkens ist freies, emotionales Handeln. Eher aus dem Gefühl als aus dem Verstand, eher durch die Intuition als durch den Willen. Der Zufall ist mir ein wahrhaftiger Freund, mit seiner Hilfe gelingt es mir, der Wirklichkeit frei begegnen zu können und Unwägbares unmittelbar zu provozieren. Das Abwiegen, Abmessen kommt später, nach dem Malprozess. Manchmal, wenn ein Bild entsteht, erlebe ich so etwas wie eine unbedingte, zweifelsfreie Offenbarung. Es ist so, als nimmt mich das Bild an, genauso wie ich es annehme. Oftmals jedoch ist die Bildentstehung eine Abfolge des Prinzips "Versuch - Irrtum", eines Prinzips, welches charakterisiert ist durch Genugtuung (ob der Freiheit nichts lassen zu müssen und korrigieren zu können) als auch von Schulung, die der Maler nötig hat wie der Musiker seinen täglichen Besuch im Probenraum."

Weitere Informationen gibt es unter: www.uwe-klos.de .
Das Pressegespräch findet am 30.10.2008, 11 Uhr, im Kulturhof Krönbacken statt. Beide Ausstellungen laufen bis zum  30.11.2008. Geöffnet ist der Kulturhof Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr .