Mikwe - Ausgrabung abgeschlossen - Bau beginnt

11.08.2010 15:17

Die archäologischen Ausgrabungs- und Sicherungsarbeiten an der 2007 entdeckten Mikwe im Bereich der Kreuzgasse sind nun endgültig abgeschlossen. "Nun beginnt die bauliche Sicherung und die Errichtung des Schutzbauwerkes", informiert der Erfurter Baubeigeordnete Ingo Mlejnek.

Seit dem 9. August erfolge die Restaurierung der Mauerwerksreste durch eine Spezialfirma. Diese Arbeiten werden zwei bis drei Wochen in Anspruch nehmen. Dabei werden die archäologischen Funde gesichert. "Um die Authentizität und Integrität zu wahren, werden keine Ergänzungen vorgenommen. Die Mikwe soll gezeigt werden, wie sie ergraben wurde", so Mlejnek. Großer Wert werde darauf gelegt, dass die Mikwe für möglichst viele Besucher zugänglich oder wenigstens gut sichtbar sei. "Gleichzeitig müssen aber bauphysikalische Anforderungen erfüllt werden, um die Ausgrabungen dauerhaft zu erhalten", erläutert Mlejnek. Aus diesem Grund sei in enger Abstimmung zwischen Stadt, Architekt und Bauphysiker die Gestaltung des Schutzbauwerkes bezüglich Belichtung und Belüftung optimiert worden. Insbesondere der Einfall von natürlichem Licht musste minimiert werden. Im Ergebnis wird die Mikwe durch eine von Norden offene Stele vom oberen Plateau aus einsehbar sein. "Das Gestaltungs- und Lichtkonzept sieht vor, dass ohne weiteren Lichteinfall von außen alle wesentlichen Teile der Mikwe von diesem Punkt aus gut sichtbar sein werden", sagt der Beigeordnete.

Ab 23. August beginnen die bauvorbereitenden Maßnahmen für die Rohbauarbeiten des Schutzbauwerkes und die Zuwegung. Um die barrierefreie Zugänglichkeit zum Eingang der Mikwe zu ermöglichen, ist die Fällung eines Baumes unumgänglich. Der Abschluss des Rohbaus ist für Mitte Oktober vorgesehen. Danach beginnen die Ausbauarbeiten mit dem Ziel, das Schutzbauwerk einschließlich der erforderlichen Wege bis Ende November fertig zustellen. Im Frühjahr 2011 erfolgt dann als zweiter Bauabschnitt die Freiflächengestaltung einschließlich der Ersatzpflanzung.

Die Finanzierung des ersten Bauabschnittes erfolgt aus Mitteln der Parteien und Massenorganisationen der DDR. Aus diesem Topf erhält die Stadt vom Freistaat Thüringen über 400.000 Euro. "Gut eingesetztes Geld!", ist sich Ingo Mlejnek sicher.