Gisela Richter, Retrospektive - Malerei, Grafik, Email

08.11.2010 15:48

Ausstellung ab 13.11.2010 im Kulturhof Krönbacken.

Am Sonnabend, dem 13. November, wird mit der Vernissage um 19 Uhr die Ausstellung "Gisela Richter, Retrospektive – Malerei, Graphik, Email" in der Galerie Waidspeicher des Kulturhofs zum Güldenen Krönbacken, Michaelisstraße 10, eröffnet. Die Ausstellung mit einem Rückblick auf das künstlerische Lebenswerk der 1940 in Zeitz geborenen Künstlerin, die bis zu ihrem Tod im November 2008 mehr als 30 Jahre freischaffend als Künstlerin in Erfurt arbeitete, präsentiert aus dem künstlerischen Nachlass beeindruckende Werkgruppen aller wichtigen Schaffensphasen der Künstlerin.

Gisela Richter war Mitglied im Verband Bildender Künstler Thüringen e. V. und Mitinitiatorin und Gründungsmitglied der Künstlergruppe D 206. Die Thüringer Sezession. Sie wirkte seit 1995 als berufenes Mitglied der Kunstkommission der Stadt Erfurt und in den Jahren 2001-02 des Kunstbeirates des Landes Thüringen. Studienreise führten sie immer wieder in südliche Landschaften. Die Sehnsucht nach dem Licht, den Farb- und den Lebenswelten des europäischen Südens prägten die Arbeiten des letzten Jahrzehnts nachhaltig. Wichtige Beispiele dieser Werkzyklen, insbesondere zu Venedig, der Toskana und Südfrankreich können in der Gedächtnisausstellung besichtigt werden.

"Am 16. Februar 2010 hätte Gisela Richter ihren 70. Geburtstag gefeiert; statt dessen erinnerten zu diesem Termin Freunde und Künstlerkollegen mit einer Ausstellung in der Galerie Creutzburg an die am 6. November 2008 mitten aus ihrem intensiven Künstlerleben gerissene Erfurter Malerin und Grafikerin. Doch nicht nur ihr plötzlicher Tod, sondern vor allem ihre beeindruckende künstlerische Hinterlassenschaft fordern eine weitere große Retrospektive ihres umfangreichen Schaffens auf den Gebieten Malerei, Grafik und Email in ihrer Heimatstadt Erfurt heraus. Die Ausstellung macht Positionen und Entwicklungslinien ihrer charaktervollen Künstlerpersönlichkeit ebenso sichtbar wie das reiche Spektrum ihrer Ausdrucksmöglichkeiten von der zartesten zeichnerischen Beobachtung Thüringer Landschaften über fließende Aquarelle vom Wolgaufer und expressive abstrakte Kompositionen auf Email bis hin zur kraftvollen großformatigen Farbexplosion nach Impressionen von Italienreisen". (Jutta Lindemann)

Herausragende Bedeutung im Werk Gisela Richters erlangten insbesondere die Begegnungen mit der Lagunenstadt Venedig und der Landschaft der Toskana, deren Tektonik, Rhythmus und erdfarbenen Schattierungen sie nachspürte. Mit Venedig verband sich für Gisela Richter auf ganz besondere Weise das Erlebnis vom Licht des Südens mit der artifiziellen, vom Menschen geschaffenen Natur, der wie Skulpturen in Stein gehauenen Stadt einerseits und der aufgewühlten, bisweilen vom Nebel verhangenen oder der in gleißendes Licht getauchten, flirrenden Erscheinung der Kanäle, der Lagune und des Meers andererseits. Ihre große Ausstellung im Palazzo Albrizzi in Venedig 2004 empfand sie dann auch als besonders beglückend und den Transport ihrer vielen Bilder mit dem Boot über den Canal Grande nicht nur als Abenteuer, sondern auch als eine Art der Initiation und Bestätigung. Dass sie zum Abschluss ihrer Ausstellung im September 2004 auch noch die Ausstellung " William Turner und Venedig " in der Galerie des Museo Correr sehen konnte, gab ihr zusätzlichen neuen künstlerischen Auftrieb und lässt ihre späteren Arbeiten vom Licht durchfluteter und transparenter erscheinen.

Zur Ausstellungseröffnung musiziert Steven Tailor (Saxofon und Traversflöte). Der sehr engagierte und von vielen klassischen und Jazzkonzerten bekannte junge Erfurter Musiker interpretiert eigens bearbeitet Stücke von Johann Sebastian Bach, die Gisela Richter besonders liebte und oft während oder nach ihrer Arbeit im Atelier hörte.
Pressegespräch: 11.11., 10:30 Uhr
Vernissage: 13.11., 19 Uhr
Ausstellungsdauer: bis 12.12.2010, Di - So 11-18 Uhr