Erfurter Unesco-Bewerbung jetzt auch online: Informationen auf alte-synagoge.erfurt.de

08.11.2011 15:44

Ab heute ist die Erfurter Unesco-Bewerbung auch im Internet zu finden.

Unter alte-synagoge.erfurt.de beziehungsweise juedisches-leben.erfurt.de gibt es kurze Basisinformationen zum Gegenstand der Bewerbung, dem Antragsverfahren und der Unesco. Außerdem sind dort die Ansprechpartner in der Stadtverwaltung zu finden. "Uns war es wichtig, kurzfristig die wichtigsten Informationen zur Bewerbung einem interessierten Publikum zugänglich zu machen", sagt Ingo Mlejnek, zuständiger Beigeordneter für die Unesco-Bewerbung. "Dafür ist das Internet die beste Lösung und die Webseite der Alten Synagoge eine logische Ansiedlung des Themas", so Mlejnek weiter und freut sich: "Der Internetauftritt Alte Synagoge/Jüdisches Leben Erfurt/Unesco-Bewerbung wird in der näheren Zukunft überarbeitet; künftig werden also noch ausführlichere Informationen online zu finden sein."

Der Erfurter Stadtrat hat 2008 beschlossen, den Titel "Unesco-Weltkulturerbe" anzustreben. Gegenstand der Bewerbung ist das außergewöhnliche Erbe der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde von Erfurt: Die Alte Synagoge, die Mikwe und das "Steinerne Haus" als Baudenkmale von hoher historischer Authentizität, die von einer Reihe einzigartiger Sachzeugnisse ergänzt werden und so auf weltweit einmalige Weise das jüdische Leben in europäischen Handelsstädten des Mittelalters veranschaulichen. In die Reihe der Sachzeugnisse gehören unter anderem der Erfurter Schatz, die hebräischen Handschriften und der Erfurter Judeneid. Für die Erlangung des Weltkulturerbetitels muss der so genannte "Außergewöhnliche Universelle Wert" nachgewiesen werden – die Begründung also, weshalb genau diese Stätte weltweit so herausragend ist, dass sie als Welterbe der gesamten Menschheit gehört und für Gegenwart und Zukunft erhalten werden muss. Der Welterbetitel ist eine Auszeichnung, mit der globales Ansehen verbunden ist. Derzeit sind weltweit über 900 Stätten auf der "Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt" vertreten; das jüdische Erbe, insbesondere Europas, findet sich bislang kaum unter den Welterbestätten.