Der Jurist Dieter Gräf liest aus seinem Buch "Im Namen der Republik. Rechtsalltag in der DDR"

21.11.2011 11:30

Am 01.12.2011 findet um 18:00 Uhr eine Lesung von Aufrecht e.V. in der Kleinen Synagoge statt. Der Jurist Dieter Gräf liest aus seinem Buch "Im Namen der Republik. Rechtsalltag in der DDR", in dem er auf beklemmende Art und Weise Verfahrensweisen der Rechtsbeugung in der DDR schildert.

Dieter Gräf war von 1970 bis 1982 als Rechtsanwalt in Weimar tätig. 1984 siedelte er auf eigenen Antrag hin in die BRD über. Dort arbeitete er als Anwalt, und zuletzt, von 1991 bis 2009, als Abteilungsleiter für eine Bundesoberbehörde in Restitutionsverfahren in den neuen Bundesländern.
In seinem Buch "Im Namen der Republik. Rechtsalltag in der DDR" dokumentiert er beklemmende Einzelfälle, wie die Verteidigung politisch Gefangener ablief, welche Hindernisse der Bürokratie er bei seiner Tätigkeit zu überwinden hatte, welche Aussagen bewusst zurückgehalten oder unterdrückt wurden. Er berichtet von fragwürdigen Urteilen gegenüber Jagdwilderern und Mördern sowie von Bürgern, die der "Republikflucht", der "Arbeitsbummelei" und des "Rowdytums" bezichtigt wurden.
Die Lesung wird organisiert von Aufrecht e.V. Sie beginnt um 18:00 Uhr im Betsaal der Begegnungsstätte Kleine Synagoge. Der Eintritt ist frei. 

Dieter Gräf ist neben seiner Tätigkeit als Fachbuchautor auch Autor von Expertisen für die Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages zur "Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland."