Festliches Konzert und Ausstellungseröffnung zum Geburtstag von Gustav Adolph von Gotter im Schloss Molsdorf
Das Schlossmuseum feiert so den 320. Geburtstag des berühmtesten Schlossherrn von Molsdorf. Gotter wurde am 26. März 1692 in Gotha geboren.
Dem gesellschaftlichen Emporkömmling aus bürgerlichem Hause war es innerhalb kurzer Zeit gelungen, in die höchsten Adelkreise aufzusteigen. Er verstand es mit dem ihm eigenen Charme und diplomatischer Gewandtheit, eine beispiellose Laufbahn zu beschreiten, die ihn auch an den Hof der preußischen Könige führte. Friedrich II. nutzte Gotters Fähigkeiten und übergab ihm hohe Ämter und Aufgaben im diplomatischen Dienst.
Als erfolgreicher und anerkannter Vertreter seiner Zeit erwarb er 1734 das Rittergut Molsdorf, das er sich fernab vom politischen Geschehen zu einem Landschloss mit dem Charakter eines Lustschlosses umbauen ließ. Gotter, zwischenzeitlich geadelt, gelang es immer wieder, Geld aufzutreiben, um den Bau und die Ausstattung vom Molsdorfer Schloss voranzubringen.
Neben bekannten Künstlern verpflichtete Gotter ab 1734 auch den jungen Erfurter Maler Jacob Samuel Beck (1715-1778) für Arbeiten im Schloss. Beck nutzte seine Aufenthalte, um andere Künstler seiner Zeit zu studieren und zu kopieren und so seine eigene künstlerische Begabung zu vervollkommnen. Es entstanden Porträts, Tier- und Blumenstillleben für die Ausstattung der Fest- und Privaträume des Grafen. Gotters Lust am Bauen und seine aufwendige Lebensführung nötigten ihn 1748 zum Verkauf des Schlosses. Bei seinem letzten Besuch 1757 soll sich Gustav Adolph von Gotter mit dem Ausspruch "Leb wohl, du liebes Molsdorf! Du hast mich viel gekostet." von hier verabschiedet haben.