Die Samaritaner - wahres Israel oder jüdische Sekte?

02.07.2012 17:26

Am Donnerstag, dem 19. Juli 2012 spricht Prof. Stefan Schorch von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg um 19:00 Uhr über das alltägliche und religiöse Leben der Samaritaner als Minderheit in Israel und Palästina. Der Vortrag ist der öffentliche Teil eines internationalen Kongresses zur Samaritanerforschung und findet im Betsaal der Begegnungsstätte Kleine Synagoge statt.

Die Samaritaner bilden heute ein Volk von nur 750 Menschen und leben in zwei Gemeinden auf dem Berg Garizim bei Nablus (Palästinensisches Autonomiegebiet) und in der israelischen Stadt Holon. Sie sprechen einen eigenen hebräischen Dialekt, lesen eine eigene hebräische Version der Fünf Bücher Mose, führen zum Passafest blutige Opferfeiern durch und verstehen sich selbst als die wahren Hüter der biblischen Überlieferungen. Im Unterschied zu Juden ist für sie dabei allerdings nicht Jerusalem heilig, sondern der Berg Garizim. Die jüdische Tradition andererseits weist diese Perspektive mit heftiger Polemik zurück.
Der Vortrag wird das alltägliche und religiöse Leben der Samaritaner als Minderheit in Israel und Palästina vorstellen und dabei auch auf die historischen Hintergründe eingehen. Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit der Société d'Etudes Samaritaines (Paris) statt, die dieses Jahr in Erfurt tagt. Professor Dr. Stefan Schorch ist Professor für Bibelwissenschaften an der Martin-Luther-Universität in Halle.
Der Eintritt ist frei.