Tischgespräch mit Luther: Christliche Bilder in einer atheistischen Welt

16.08.2012 17:31

Mit der Sonderausstellung "Tischgespräch mit Luther. Christliche Bilder in einer atheistischen Welt" thematisiert das Angermuseum Erfurt im Herbst den Gebrauch christlicher Motive und Themen in der Kunst der DDR.

Zentraler Ausgangspunkt dieser Ausstellung ist die paradox erscheinende Konjunktur christlich-religiöser Themen in der bildenden Kunst des atheistisch verfassten DDR-Staates - insbesondere seit den 1960er Jahren - sowie deren Transformation in eine weitgehend von Kirchenferne geprägte Kultur der Gegenwartsgesellschaft.  

Die Ausstellung endet nicht mit der deutschen Wiedervereinigung, sondern verfolgt das Phänomen bis in das aktuelle Kunstschaffen ostdeutscher Künstler. Die von Paul Kaiser und Kai Uwe Schierz kuratierte Ausstellung im Angermuseum zeigt an repräsentativen Beispielen Varianten bei der säkularen Transformation religiöser Motive – wie Kreuzannahme und Kreuzverweigerung, Beweinung und Pietà oder Paradies: Adam und Eva. Mit fast 100 Werken aus den Bereichen Malerei, Grafik und Skulptur, überwiegend Leihgaben aus regionalen und überregionalen Sammlungen, aber auch aus dem Besitz des Angermuseums, sind in der Sonderausstellung prominente Vertreter der Kunst in der DDR präsent, darunter Wolfgang Mattheuer, Bernhard Heisig, Werner Tübke, Uwe Pfeifer, Volker Stelzmann, Harald Metzkes, Nuria Quevedo, Hartwig Ebersbach, Hubertus Giebe, Theo Balden, Fritz Cremer, Michael Morgner und Gerhard Altenbourg.
Die Ausstellung "Tischgespräch mit Luther" entsteht in Kooperation mit dem DFG-Sonderforschungsbereich 804 "Transzendenz und Gemeinsinn" an der Technischen Universität Dresden sowie dem BMBF-Verbundprojekt "Bildatlas: Kunst in der DDR". Ziel dieses Forschungsverbundes ist die möglichst umfassende Dokumentation der unterschiedlichen Sammlungs‑ und Depotbestände mit Malerei aus der DDR in Museen und außermusealen Sammlungen. Ein Ergebnis dieser Bemühungen ist die gemeinsam mit der Klassik Stiftung Weimar ausgerichtete Ausstellung "Abschied von Ikarus. Bildwelten in der DDR – neu gesehen" (19.10.2012 bis 3.2.2013) im Neuen Museum in Weimar sowie die zeitgleich von der Kunstsammlung Gera organisierte und in Kooperation mit dem Verbundprojekt ausgerichtete Ausstellung "Schaffens(t)räume. Atelierbilder und Künstlermythen in der DDR" (18.10.2012 bis 3.2.2013). 
Die Ausstellung wird vom Thüringer Ministerium für Wissenschaft, Bildung und Kultur, von der Sparkasse Mittelthüringen, der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und dem Förderverein Freunde des Angermuseums e. V. unterstützt und gefördert.
21.10.2012- 20.01.2013
Eröffnung:   20.10.2012, um 16 Uhr
Ein Gemeinschaftsprojekt mit Klassik Stiftung Weimar, Kunstsammlung Gera und dem BMBF-Verbundprojekt "Bildatlas: Kunst in der DDR". In Kooperation mit dem DFG-Sonderforschungsbereich 804 "Transzendenz und Gemeinsinn".