Stadtratsintrigen, Umsturzversuch, Mord: Vortrag zu den politischen Hintergründen des Erfurter Pogroms von 1349
Am 21. März 1349 wurde bei einem Pogrom die jüdische Gemeinde von Erfurt ausgelöscht, die mit wohlhabenden Händlern und bedeutenden Gelehrten eine der größten und wichtigsten ihrer Zeit war. Den Vorwand lieferte das Gerücht, die Juden hätten die Brunnen vergiftet und damit die Pest ausgelöst – davon gingen zumindest die bisherigen Erklärungsversuche aus. Eingebettet in ein reichsweites Erklärungsmodell wurden auch Umsturzversuche im städtischen Rat für das Morden verantwortlich gemacht. Doch die neuesten Forschungsergebnisse zeigen, dass die bisherigen Erklärungen die wahren Beweggründe eher verschleierten als sie offenzulegen.
Christian Maria Weigelt hat in seiner Magisterarbeit Umstände und Ablauf des Pogroms untersucht und Vorgeschichte, Verlauf und die politischen Hintergründe rekonstruiert. Er wird seine Ergebnisse erstmals in Erfurt vorstellen.
Dieser Vortrag sollte ursprünglich bereits am 16. Mai stattfinden und musste wegen Erkrankung des Referenten abgesagt werden.
Der Eintritt zu diesem Vortrag ist frei.