Erfurt zum vierten Mal als Stadt der Weltdekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet

28.11.2013 13:15

Im Rahmen des Runden Tisches „Bildung für nachhaltige Entwicklung", welcher einmal im Jahr Akteure der Nachhaltigkeit aus ganz Deutschland zusammenruft, um gemeinsam an der deutschen Umsetzung der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung" zu arbeiten, wurde Erfurt am Montag erneut und nunmehr bereits zum vierten Mal als Stadt der Weltdekade ausgezeichnet.

Deutsche Städte, Gemeinden und Landkreise können sich um die Auszeichnung als Kommune der UN-Dekade bewerben, die an Kommunen vergeben wird, deren Engagement bei der Umsetzung überdurchschnittlich hoch ausfällt.

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist ein Bildungskonzept, welches Kinder und Erwachsene anregen und motivieren möchte, nachhaltig zu denken und zu handeln. Sie vermittelt Wissen über Hintergründe und Zusammenhänge in unserer Welt sowie Fähigkeiten, um sich aktiv für eine zukunftsfähige Entwicklung einzusetzen. Nachhaltigkeit bedeutet danach, sich heute so zu verhalten, dass die Menschen morgen die gleichen Chancen auf ein gutes Leben haben wie wir.

Erfurt hatte bereits im Jahr 2008 als damals elfte deutsche Stadt und einzige Stadt der neuen Bundesländer diese Auszeichnung erhalten. Mit Ablauf der Auszeichnungsfristen und nunmehr für das Jahr 2014 wurde jeweils ein erneuter Antrag auf Auszeichnung gestellt, der am 25.11.2013 erfolgreich bestätigt wurde.

Der Vorsitzende der Jury und Vorsitzender des Nationalkomitees der UN-Dekade, Prof. Gerhard de Haan, begründete die erneute Auszeichnung der Landeshauptstadt Erfurt als UN-Kommune u. a. damit, dass begonnene Aktivitäten erfolgreich weitergeführt wurden und wirkungsvolle Strukturen in allen maßgebenden Bereichen der Bildung für nachhaltige Entwicklung geschaffen wurden.

Seit der letzten Auszeichnung 2012/2013 hat sich in Erfurt der Kreis der Partner des Prozesses der Lokalen Agenda 21in Erfurt sowie im BNE-Prozess erneut erweitert. Im Bildungsbereich liegt der Schwerpunkt auf den allgemeinbildenden Schulen der Stadt, die durch eigene Schulprofile und/oder projektbezogen einen direkten Kontakt zu Nachhaltigkeitsbereichen haben, sowie Vereine und Verbände, die sich die Vermittlung von Kompetenzen im Sinne der BNE zur Aufgabe gemacht haben wie z. B. „Lagune", Transition Town und viele andere mehr.

Im Rahmen der Entwicklung einer nachhaltigen Bildungslandschaft auf der Grundlage eines kommunalen Bildungsmonitorings ist ein Online-Bildungskatalog für alle Bildungsträger entstanden. Ein besonderes Profil und Schwerpunktbereich im Sektor der universitären Bildung nimmt nach wie vor das „Service Learning“ ein, bei dem Erfurt mit Universität und Fachhochschule Gründungshochschulen des Netzwerkes „Bildung durch Verantwortung“ sind.

Einen deutlichen Innovationsschub erlangte BNE in Erfurt durch das Programm „Lernen vor Ort“ mit seiner Phase II und das im Jahr 2012 gegründete „Innovationsnetzwerks BNE“ welches die Hochschulen, die Stadtverwaltung und Betriebe und Einrichtungen, wie z. B. den Stadtwerken, im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung zusammenführt.