"Iudei ... reversi sunt“: Die Reorganisation jüdischen Lebens in Aschkenas nach den Pestpogromen der Jahre 1348 - 1351

25.02.2014 13:35

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Erfurter Synagogenabend" spricht Michael Schlachter von der Universität Trier am 11. März 2014, um 19:30 Uhr in der Alten Synagoge Erfurt, Waagegasse 8, über die Reorganisation jüdischen Lebens in Aschkenas nach den Pestpogromen der Jahre 1348 - 1351.

Während die Pest durch Europa tobte, kam es in zahlreichen Städten zur Vertreibung, Verfolgung oder Ermordung von Juden. Auch in Erfurt brach am 21. März 1349 ein Pogrom aus, bei dem die gesamte jüdische Gemeinde der Stadt ausgelöscht wurde. Danach baute ein Kaufmann die Alte Synagoge in ein Lagerhaus um; über Jahrhunderte wurde das Gebäude als Speicher, später als Gaststätte genutzt.

Der Pogrom von 1349 brachte nicht das Ende von jüdischem Leben in Erfurt mit sich: Wie in vielen anderen Städten kam es auch in Erfurt schon kurz nach dem Pogrom zu einer Wiederansiedlung von Juden. Eine weitere mittelalterliche Synagoge stand auf dem heutigen Rathausparkplatz, auch die mittelalterliche Mikwe und der jüdische Friedhof in der Moritzstraße konnten weitergenutzt werden. Michael Schlachter wird diese Zeit der Reorganisation von jüdischem Leben nach den verheerenden Pestpogromen in seinem Vortrag näher unter die Lupe nehmen. Dabei geht er nicht speziell auf die Erfurter Entwicklungen ein, sondern bettet diese in den größeren Kontext von Aschkenas, also Mitteleuropa ein.

Michael Schlachter ist Mitarbeiter am Forschungszentrum Europa "Arye Maimon-Institut für Geschichte der Juden" der Universität Trier und promoviert über die Wiederansiedlung der Juden nach den Pestpogromen.

Die Veranstaltungsreihe "Erfurter Synagogenabende" findet in Zusammenarbeit mit dem Verein für die Geschichte und Altertumskunde von Erfurt e. V. und in Kooperation mit dem Katholischen Forum im Land Thüringen und dem Musikgymnasium Schloss Belvedere/ Hochbegabtenzentrums der Hochschule Franz Liszt Weimar statt.

Aus statischen Gründen dürfen im 1. Obergeschoss der Alten Synagoge nur 40 Stühle gestellt werden. Rechtzeitiges Erscheinen wird daher empfohlen. Einlass: ab 19:00 Uhr, Eintritt frei.