Mit Nadel und Faden zum Bild: Ein vergleichender Exkurs in die Techniken der Gobelinstickerei und Weberei mit Textilrestauratorin Antje Hirschberger

09.05.2014 12:28

Innerhalb der aktuellen Sonderausstellung "Margret Eicher. Once Upon a Time in Mass Media" im Angermuseum Erfurt werden historische Tapisserien präsentiert. Die umgangssprachlich „Bildteppiche“ bzw. „Gobelins“ genannten Kostbarkeiten aus dem 16. und 17. Jahrhundert ermöglichen einen direkten Vergleich mit den zeitgenössischen Tapisserien von Margret Eicher.

Auf seinem Weg nach Damaskus verfolgt der gesetzestreue Pharisäer Saulus mit seinen Gefolgsleuten die Anhänger des gekreuzigten Jesus von Nazaret, als grelles Licht sein Pferd stürzen lässt. Er hört eine Stimme aus dem Himmel fragen: „Saul, Saul, was verfolgest du mich?“
Foto: Die Bekehrung des Saulus (Fragment ohne Bordüren), Nr. 2 der Tapisserieserie mit Szenen aus dem Leben des Apostels Paulus, flämisch, 1559, Leinen, Wolle, 300 x 386 cm Foto: © Leihgabe Schlossmuseum Arnstadt, Foto: Thomas Wolf, Gotha

Wie entstanden die bald 500 Jahre alten Arbeiten? Wozu dienten sie und wie wurden sie imitiert? Diesen und vielen anderen Fragen spürt Diplom-Restauratorin Antje Hirschberger in ihrem Vortrag am Dienstag, dem 13. Mai, 18 Uhr im Angermuseum Erfurt, dem Kunstmuseum der Landeshauptstadt, nach.

Die Restauratorin für historische Objekte aus Textilien und Leder beleuchtet die Bedeutung, die Herstellung und die Stilrichtung zweier textiler Techniken: des Bildwirkens und Bildstickens. Sie stellt Ausstattungstextilien vor, die für Möbel und Gebrauchsgegenstände verwendet wurden. Außerdem werden die Besucher dazu eingeladen, anhand kleiner Muster die Techniken selbst auszuprobieren und zu erleben.