Zehn Flüchtlingsfamilien in Erfurt eingetroffen – Notunterkunft in ehemaliger Schule in der Scharnhorststraße eröffnet
Bürgermeisterin Tamara Thierbach berief am 4. Februar um 15:00 Uhr eine Arbeitsgruppe aus Mitarbeitern des Sozial- und des Jugendamtes, des Amtes für Grundstückes- und Gebäudeverwaltung sowie der Feuerwehr ein, um eine geeignete Immobilie zu finden und diese für die Ankunft der Familien, die fast alle aus dem ehemaligen Jugoslawien stammen, vorzubereiten.
Die Wahl fiel auf die ehemalige Regelschule in der Scharnhorststraße. Die Feuerwehr stellte 60 Feldbetten zur Verfügung. Bettbezüge, Kopfkissen, Handtücher etc. wurden durch die Stadt gekauft. Mehrere Kinderbetten wurden organisiert, da es sich unter den Flüchtlingen 15 Kinder befinden.
Am 29. Januar wurde die Stadt erstmals informiert, dass am 5. Februar gut 50 Flüchtlinge aus dem Auffanglager in Suhl nach Erfurt verlegt werden sollen. Da aktuell keine Unterbringungsmöglichkeiten vorhanden sind, die nächsten Objekte sind erst Anfang März bezugsfertig, bat die Stadt um einen Aufschub. Dieser wurde erstmals am 2. Februar nicht stattgegeben, am 4. Februar kurz nach 17:00 Uhr wurde durch den Freistaat verbindlich entschieden, dass die Verlegung nach Erfurt nicht verschiebbar ist.
Bei dem Objekt handelt es sich um eine leer stehende ehemalige Regelschule, die zukünftig als Gymnasium dienen soll. Da die Sanierungsarbeiten noch nicht begonnen haben, konnten die Familien dort übergangsweise untergebracht werden. Diese Übergangsvariante soll maximal acht Wochen genutzt werden. Danach beginnt der Umbau zum Gymnasium.
Im Laufe des Vormittages wurden Lehrer und Eltern der benachbarten Grundschule informiert; ebenso der Ortsteilbürgermeister. Am Montag um 17:00 Uhr wird außerdem eine Bürgerversammlung in der Turnhalle der Grundschule 3 in der Scharnhorststraße 41 stattfinden. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich willkommen.
Aktuell werden die Flüchtlinge von drei Sozialarbeitern betreut, einem Kollegen der Stadtverwaltung und zwei Sozialarbeitern des Vereins „MitMenschen“. Sie sind täglich 10:00 bis 12:00 Uhr vor Ort und montags bis freitags zusätzlich noch von 14:00 bis 16:00 Uhr. Hinzu kommen ein Hausmeister sowie Sicherheitspersonal.
Sobald andere Unterkunftsmöglichkeiten bezugsfertig sind, können die Familien in Wohnungen umziehen. Da in der kommenden Woche weitere Flüchtlinge in Erfurt eintreffen und in diesem Jahr bis zu 1000 Personen erwartet werden, sind weitere Unterkünfte in Planung. In diesem Jahr haben bereits knapp 300 Flüchtlinge in Erfurt eine Wohnung bezogen, mit dem heutigen Tag wurde erstmals eine provisorische Unterkunft eröffnet.