Meister Eckhart – Gute Worte gegen Brot und Wein

27.04.2015 10:53

Gute Worte, Gedanken und geistlichen Beistand brachte Meister Eckhart um 1300 den Erfurter Beginen und erhielt dafür Brot und Wein.

Bei Brot und Wein versuchte die Künstlergruppe des Raben-Ateliers Erfurt dem Leben und Wirken dieses bedeutenden Erfurters nachzuspüren. Nicht nur die Beginen im Mittelalter, sondern auch die Mitglieder dieser Gruppe kamen aus dem Staunen nicht heraus.

Für viele Erfurter verbindet sich der Name Meister Eckhart nur mit eben dieser Straße (Meister-Eckehart-Straße). Diese führt zur Predigerkirche(-kloster) – einem bedeutenden Ort seines Wirkens.

Meister Eckhart – Geistlicher – Philosoph – Lehrer an der Sorbonne – Mensch – Thüringer – Erfurter. In der gesamten Welt bekannt. Auf seinen Gedanken beruhen Lehren, Aussagen, Schriften bekannter Philosophen. Es gibt Meister-Eckhart-Gesellschaften in Großbritannien und Japan. An internationalen Universitäten ist er Bestandteil des Lehrprogramms. Luther fand während seines Studiums ein anonymes Schrift­stück in einem Erfurter Antiquariat. Heute wissen wir, dass es von Meister Eckhart stammte. Einige von Luthers Gedanken äußerte bereits Meister Eckhart ca. 200 Jahre früher.
In der Stadt, die am stärksten mit ihm verbunden ist; in seiner Heimat ist seine Be­deutung und Ausstrahlung kaum bekannt.

Jedoch ".. das Leben ist offen für viele Sehweisen" (ME). Mit seinen modernen Ge­danken, die aus dem Mittelalter stammen, brachte er die Teilnehmer des Raben-Ateliers auf den Gedanken, sich künstlerisch zu seiner Person, seinem Leben und seinen Gedanken zu äußern: für sich "weiter zu denken", diese mit dem Pinsel und dem Stift festzuhalten. Dabei folgten die neun Teilnehmer mit ihren unterschiedlichen Erfahrungen den Worten von Meister Eckhart und ließen sich von ihnen und dem Menschen, der sie äußerte, faszinieren.

Die Ergebnisse dieser Auseinandersetzung sind in einer Ausstellung in der Hauptbibliothek am Domplatz vom 4. Mai bis 31. Oktober 2015 zu sehen. Die Vernissage findet am Montag, dem 4. Mai 2015 um 17 Uhr statt.

Brot und Wein gegen gute Worte – eine Kombination, die nicht nur im Mittelalter zu Inspiration und Ergebnissen geführt hat. Vielleicht kann mit dieser Ausstellung angeregt werden, sich mit diesem großen und wichtigen Erfurter intensiver zu beschäftigen.