Von Johann Strauss bis Harry Belafonte: Sebastian Liebold aus Chemnitz lädt zum Carillonkonzert ein, Bildübertragung aus der Glockenstube

27.05.2015 13:26

Am 30. Mai 2015 spielt Sebastian Liebold ab 16 Uhr für die Erfurter und die Gäste der Stadt auf dem Carillon im Bartholomäusturm.

Drei große Glocken.
Foto: Glocken im Bartholomäusturm Foto: © Stadtverwaltung Erfurt / D. Urban

Dr. Sebastian Liebold ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Chemnitz. Nebenberuflich wirkt er als Kantor und Organist an verschiedenen Chemnitzer Kirchen und spielt regelmäßig das Carillon im Neuen Rathaus zu Chemnitz.

Am 30. Mai 2015 wird Sebastian Liebold in Erfurt ein abwechslungsreiches Programm zu Gehör bringen. Das Konzert wird live auf einen Bildschirm im Schaufenster des Schuhhauses Zumnorde übertragen. So können die Gäste nicht nur hören, sondern auch sehen, was in der Glockenstube passiert.

Das Carillon im Erfurter Bartholomäusturm, zum Stadtmuseum Erfurt gehörend, ist mit seinen 60 Bronzeglocken eines der größeren Instrumente dieser Art in Deutschland. Die weltweit größten Carillons sind in Taejon/Korea (77 Glocken) und Halle/Saale (76) zu finden. 1979 entwarf der Apoldaer Glockengießer Peter Schilling das Instrument. Die 60 Glocken wurden im selben Jahr im VEB Glockengießerei Apolda gegossen.

Das Instrument verfügt über eine Handspieleinrichtung, ein so genanntes Stockenklavier. Der Carillonneur (Glockenspieler) sitzt vor dem Stockenklavier und drückt mit geballten Fäusten die Tasten des Stockenklaviers nieder. Je kräftiger er dies tut, desto lauter wird der Klang der Glocke. Der Tastaturaufbau ist einer Klaviertastatur ähnlich, jedoch sind die Abstände der Tasten zueinander wesentlich größer.

Programm:

Richard Wagner (1813 – 1883) „Treulich geführt“
Choral „Danket dem Herrn“
Michael Jary (1906 –1988) „Zwei Herzen im Mai“
Franz von Suppé (1819 – 1895) „Ständchen“  aus: “Boccaccio”
Johann Strauss (1825 – 1899) „Im Feuerstrom der Reben“ aus: “Die Fledermaus”  Johann Strauss „Her die Hand, es muss ja sein“ aus: “Der Zigeunerbaron”
Karl Millöcker (1842 – 1899) „Anzoletto sang“ aus: “Der Gasparone”
Franz Lehár (1870 – 1948) “Vilja-Lied” aus: “Die lustige Witwe”
Franz Lehár „Dein ist mein ganzes Herz“ aus: “Land des Lächelns”
Hans-Hendrik Wehding (1915 – 1975) „Der goldene Pavillon“
Volkslied „Es fiel ein Reif in der Frühlingsnacht“
Bayly „Lang, lang ist’s her“ Jacques Offenbach (1819 – 1880) aus: “Papillon”
Harry Belafonte (*1927) / Lord Burgess (*1924) „Island in the sun“
Ernst Brandner (*1921) Melodie aus dem Film „Immenhof“
Paul Graener (1872 – 1944) „Rosmarinheide“
Michael Jary „Leise rauscht es am Missouri“
Volkslied „Übers Jahr, wenn die Kornblumen blühen“
Gerhard Winkler (1906 – 1977) „Wenn bei Capri die rote Sonne“ (Capri-Fischer) Werner Scharfenberger (1925 – 2001) „Schwarze Rose, Rosemarie“
Schottisches Lied „Highland Cathedral“
Hermann Finck (um 1495 – 1558) „Sauff aus und mach’s nit lang“
Irisches Volkslied „Red is the rose“
Andreas Wilscher (* 1955) “Glocken von Bergerac”