Podiumsgespräche im Erinnerungsort Topf & Söhne über "Rechtspopulismus und Rechtsextremismus" und "Arbeit für Flüchtlinge"

19.11.2015 08:42

Der Erinnerungsort Topf & Söhne lädt in der kommenden Woche zu zwei Veranstaltungen ein, die von großer Aktualität sind.

Um "Neue Entwicklungen im Rechtspopulismus und Rechtsextremismus" geht es am Montag, 23. November, 19 Uhr, auf einer Kooperationsveranstaltung mit der Landeszentrale für politische Bildung. Angesichts zahlreicher neuer Gruppierungen, die sich bei allen Unterschieden in ihrem gewalttätigen Rassismus und ihrem Hass auf politische Gegner einig sind, soll über Gefährdungen der politischen Kultur und wirksame Gegenstrategien diskutiert werden. Es wird dabei auch um den außerparlamentarischen Protest von Pegida und die rechtspopulistische Partei AfD gehen. Podiumsteilnehmer sind Katja Fiebiger von Mobit Thüringen, Prof. Dr. Hajo Funke, Politikwissenschaftler und Autor des Buches "Staatsaffäre NSU", Peter Reif-Spirek von der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen sowie die Autorin Birgit Lohmeyer. Mit ihrem Mann, dem Musiker Horst Lohmeyer, veranstaltet sie seit 2007 das Open Air Festival "Jamel rockt den Förster", eine Kulturveranstaltung für Demokratie und gegen Rechtsextremismus. Ihre Scheune wurde am 12./13. August 2015 durch einen Brandanschlag zerstört. Moderieren wird Henry Bernhardt vom Deutschlandradio.

Am Donnerstag, den 26. November, um 19 Uhr diskutieren der Thüringer Wirtschaftsstaatssekretär Georg Maier, die Migrationsbeauftragten von Land und Stadt Mirjam Kruppa und Anuschka Abutalebi, Stephan Fauth vom Verband der Wirtschaft Thüringens e.V. und der Thüringer DGB-Chef Sandro Witt über "Arbeit für Flüchtlinge! Fragen, Wege, Aufgaben". Moderieren wird Andreas Postel vom ZDF-Landesstudio Thüringen.

Das gemeinsam mit dem Förderkreis Erinnerungsort Topf & Söhne e.V. vorbereitete Podiumsgespräch geht davon aus, dass in der Zuwanderung von Flüchtlingen auch eine große Chance liegt. Thüringen braucht Arbeitskräfte, die Geflüchteten brauchen Ausbildung und Arbeit. Die Zahl der bisherigen Einwohner Thüringens sinkt, ihr Durchschnittsalter steigt. Mit den Zugewanderten wird Thüringen bunter, weltoffener, jünger und zukunftsfester. Die Informations- und Diskussionsveranstaltung soll Akteure aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zusammenbringen, um folgende Fragen zu diskutieren: Wie kann erreicht werden, dass sich die Flüchtlinge ökonomisch auf eigene Füße stellen oder mit einer Ausbildung darauf vorbereitet werden können? Was sind die größten Hürden – Sprachkenntnisse, Anerkennung der Abschlüsse, arbeitsrechtliche Fragen, bürokratischer Aufwand bei der Vermittlung, …? Wie können die Hürden gemeinsam rasch bewältigt werden? Die Einladung richtet sich insbesondere an interessierte Arbeitgeber. Vorgestellt wird das Projekt workeer.de, die erste überregionale Ausbildungs- und Arbeitsplatzbörse Deutschlands, die sich speziell an Geflüchtete richtet – entstanden als Bachelorarbeit von Kommunikationsdesignstudenten an der HTW Berlin.

Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei.