„So geht leise!“ Der Tag gegen Lärm findet am 27.04.2016 statt

26.04.2016 11:00

Seit 1998 findet in Deutschland jährlich im April der „Tag gegen Lärm“ statt. Von der Deutschen Gesellschaft für Akustik (DEGA e. V.) ins Leben gerufen, soll die Bevölkerung unter dem diesjährigen Motto „So geht leise!“ nachhaltig über das Thema Lärm und dessen Auswirkungen aufgeklärt werden.

Der Einsatz eines jeden Mitbürgers ist gefragt

Lärm ein komplexes Problem

Vor allem in Städten und Ballungszentren ist Lärm ein komplexes und  schwer zu bewältigendes Problem, wobei besonders die erheblichen Störwirkungen von Straßen- und Fluglärm viele Herzkreislauferkrankungen hervorrufen können.

Schallschutzfenster-Programm

Schon vor der Einführung der EU-Umgebungslärmrichtlinie im Jahr 2002 leistete die Stadt Erfurt einen umfassenden Beitrag, um zumindest einen Teil der hiesigen Bevölkerung ein ruhigeres Wohnen zu ermöglichen. So wurden in den Jahren 1991 bis 2000 im Rahmen eines Schallschutzfenster-Programms die Erneuerung der Fenster schutzbedürftiger Räume in rund 400 Wohnhäusern mit einem Gesamtvolumen von 990.000 € bezuschusst.

Seit der Aufstellung des Lärmaktionsplanes der Stufe 1 im Mai 2009 wird kontinuierlich an der Umsetzung gezielter Maßnahmen zur Senkung der Schallimmissionen im Stadtgebiet gearbeitet. Dabei stehen Geschwindigkeitsreduzierungen (wie z.B. nachts 30 km/h auf dem Juri-Gagarin-Ring und Schillerstraße) oder der Austausch von Straßenpflaster gegen Asphalt (Magdeburger Allee) an erster Stelle der kurzfristigen Maßnahmen, welche jedoch gleichzeitig eine gute lärmsenkende Wirkung entfalten.

Geschwindigkeitsreduzierung

So bewirkt eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 km/h eine Senkung des Lärmpegels um 3 dB(A), was mit einer Halbierung des gesamten Verkehrs zu vergleichen ist. Dies ist damit zu erklären, dass die Rollgeräusche von Fahrzeugen im Verhältnis zur Geschwindigkeit exponentiell ansteigen.

Frage sich doch jeder einmal selbst, ob es nicht auch leiser geht

Damit es in Erfurt zukünftig tatsächlich leiser,  statt lauter, wird, ist auch der Einsatz eines jeden Mitbürgers gefragt. Frage sich doch jeder einmal selbst, ob es nicht auch leiser geht und was wir dazu beitragen können. So kann man zum Beispiel das eigene Auto nur im Notfall benutzen - ein großer Vorteil ist dabei die gute Infrastruktur der Stadt. Nahezu jeder Stadtteil ist innerhalb kurzer Zeit, mit dem Rad, per Stadtbahn oder getreu dem Spruch „alles ginge besser, wenn man mehr ginge“ zu Fuß zu erreichen. Dies verringert zum einen die Lärm-, Schadstoff- und Klimaemissionen, und zum anderen ist es zusätzlich gut für die eigene Gesundheit.

Der Tag gegen Lärm am Mittwoch, dem 27. April 2016, ist ein wunderbarer Anlass, für sich selbst einmal auszuprobieren, wie es möglich ist, im Alltagsgeschehen zwischendurch einfach einmal  „einen Ruhigen“ zu machen.