"Gotteshäuser – Leerstellen – Gedenkstätten": Vortrag von Felicitas Heimann-Jelinek in der Alten Synagoge
Felicitas Heimann-Jelinek studierte Judaistik und Kunstgeschichte in Tel Aviv und Wien, ihr Doktorat schloss sie an der Universität Wien ab. Seit 1984 arbeitet sie mit dem Schwerpunkt jüdischer Kulturgeschichte in Jüdischen Museen in Europa und den USA. 18 Jahre war sie Chefkuratorin des Jüdischen Museums Wien. Seit 2011 ist sie als freie Kuratorin und Museologin tätig, unter anderem für die Jüdischen Museen Berlin, München und Frankfurt a. M. wie auch für die Association of European Jewish Museums.
Die Alte Synagoge in Erfurt durchlief verschiedene Nutzungsphasen. Im späten 11. Jahrhundert als Gotteshaus der jüdischen Gemeinde gebaut, nutzte sie ab 1349 – nach dem Pogrom in Erfurt – ein Kaufmann als Lagerhaus. Im 19. Jahrhundert zog in das Gebäude eine Gaststätte mit Tanzsaal und Bowlingbahn ein. 1992 konnten Bauforscher erstmals nachweisen, dass die Alte Synagoge im Mittelalter als jüdisches Gotteshaus errichtet wurde. 1998 kaufte die Stadt Erfurt das Gebäude und restaurierte es bis 2009. Seitdem ist in der Alten Synagoge ein Museum untergebracht, das den Erfurter Schatz und die Hebräischen Handschriften ausstellt und von den verschiedenen Nutzungen des Synagogengebäudes berichtet.
Aus statischen Gründen dürfen im 1. Obergeschoss der Alten Synagoge nur 40 Stühle gestellt werden. Rechtzeitiges Erscheinen wird daher empfohlen. Einlass ab 19:00 Uhr, Eintritt frei.