Das „Erfurter Minnerätsel“

27.10.2016 15:45

Vortrag am 2. November von Prof. Klaus Wolf und Johann Deil in der Reihe „Arain! Im Gespräch sein. Welterbe werden.“

Ein Mann mit kurzen braunen Haaren lächelt freundlich in die Kamera. Er trägt einen grauen Anzug, ein weißes Hemnd und eine rote Krawatte. Im Hintergrund ist ein Büro zu sehen.
Foto: Der Germanist Klaus Wolf spricht gemeinsam mit dem Mathematiker Johann Deil in der Alten Synagoge zum "Erfurter Minnerätsel" Foto: © Klaus Wolf

Beim nächsten „Arain!“-Vortrag geht es detektivisch zu: Der „Fall“ ist einer der Gürtel aus dem Erfurter Schatz und die Frage, welches Gedicht auf ihm möglicherweise einmal abgebildet war.

Die einzelnen metallenen Glieder bzw. Schmuckapplikationen des Gürtels weisen mittelhochdeutsche Silben auf, die wohl ursprünglich Bestandteil eines mittelalterlichen Minneliedes waren. Da das gewebte Band, auf dem die Applikationen angenäht waren, im Lauf der Jahrhunderte verrottete, befinden sich die rund 80 Silben leider nicht mehr in ihrer ursprünglichen, korrekten Reihenfolge.

Die beiden Referenten von der Universität Augsburg, der Germanist Prof. Dr. Klaus Wolf und der Mathematiker Johann Deil, haben nun in einer interdisziplinären Zusammenarbeit versucht, das Rätsel zu lösen. 

Moderiert wird der Abend in der Stadt- und Regionalbibliothek am Domplatz 1 von Astrid Pasch, die als Restauratorin am Thüringischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie auch den Erfurter Schatz restauriert hat.

Die Veranstaltung beginnt um 19:30 Uhr, der Eintritt ist frei.

„Arain!“ ist Jiddisch für „Herein!“ und der Name der Vortragsreihe zur Erfurter Unesco-Bewerbung, die an jedem ersten Mittwoch im Monat stattfindet. Hier werden Themen vorgestellt, die einen Bezug zur jüdischen Geschichte der Stadt Erfurt haben bzw. diese in einen größeren wissenschaftlichen Kontext stellen. Zusätzlich werden Schlaglichter auf das globale Welterbeprogramm der Unesco geworfen.