Wie sollten wir heute mit dem nationalsozialistischen Erbe in unserer Gesellschaft umgehen?
Zur Wiederauflage von Hitlers Buch "Mein Kampf"
Die kritische Edition von Hitlers "Mein Kampf" stand nach ihrem Erscheinen Anfang 2016 mehrere Monate auf der Spiegel-Bestsellerliste. Das spiegelt das ungebrochen große Interesse an diesem Buch und an der nationalsozialistischen Geschichte in breiten Bevölkerungskreisen. Aber gilt das für alle? Wir leben heute in einer multiethnischen Gesellschaft, deren Mitglieder über unterschiedliche historische Hintergründe verfügen. Welchen Stellenwert hat das nationalsozialistische Erbe unserer Geschichte für jene, die erst in der jüngsten Vergangenheit nach Deutschland kamen? Darüber soll mit Vertretern der jüdischen Gemeinde und Kirchen sowie mit einem Geflüchteten und einem Mitarbeiter der Gedenkstätte Buchenwald diskutiert werden.
Als Gesprächsteilnehmer werden erwartet Reinhard Schramm (Vorsitzender der jüdischen Landesgemeinde Thüringen), Rikola-Gunnar Lüttgenau (stellvertretender Stiftungsdirektor der Gedenkstätte Buchenwald), Jörg Seiler (Professor für Kirchengeschichte des Mittelalter und der Neuzeit, Katholisch-theologische Fakultät der Universität Erfurt), Mustafa Jatal (geflüchtet aus Syrien), Marcus Fritz (ehem. Geschichtsstudent an der Uni Erfurt, angehender Lehrer) und Andreas Finke (Ev. Stadtakademie "Meister Eckhart"). Die Moderation übernimmt Birgit Schäbler (Professorin für Geschichte Westasiens, Historisches Seminar der Universität Erfurt).
Noch bis zum 26. Februar 2017 ist in der Kleinen Synagoge die Ausstellung "Hitlers Mein Kampf. Ein (un)gelesenes Buch?" zu sehen. Sie wurde von Studierenden der Universität Erfurt unter der Leitung von Prof. Dr. Christiane Kuller und Dr. Reiner Prass erarbeitet, in Zusammenarbeit mit der Universität Erfurt und dem Netzwerk "Jüdisches Leben Erfurt" und unterstützt von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, AG Erfurt.