Ausstellung „‚… euch hindert hieran nymandt‘. Die Pogrome von Köln und Erfurt 1349„ läuft noch bis zum 23. April 2017

24.03.2017 11:08

Der auratischen Wirkung des Schatzfundes kann man sich beim Besuch der Alten Synagoge nur schwer entziehen. Den wenigsten Besuchern ist jedoch in diesem Moment bewusst, dass sie inmitten von Rudimenten eines brutalen Pogroms stehen, dass dieser einzigartige Schatz deshalb hier ist, weil er in großer Furcht vergraben wurde.

Metallteil.
Foto: Fragment einer Sabbatlampe Foto: © Stadt Köln, Archäologische Zone

Archäologische Funde aus Köln und Erfurt stehen exemplarisch für jene Pogromwelle, bei der Mitte des 14. Jahrhunderts jüdische Gemeinden in ganz Europa ausgelöscht wurden Ihre erstmalige gemeinsame Präsentation im Rahmen der Sonderausstellung leistet einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung städtischer, aber auch europäischer Geschichte, bei der die vielschichtigen Prozesse von Migration und Integration verständlicher und die Fragilität zivilisatorischer Prozesse bewusster werden können.

Mit dieser Ausstellung beginnt die Alte Synagoge eine Reihe von jährlichen Sonderpräsentationen, die auf Aspekte des jüdischen Lebens im Mittelalter hinweisen und damit Erfurts Bewerbung um den Titel "Unesco-Welterbe" begleiten.

Bis einschließlich 23. April gibt es noch Gelegenheit, die aktuelle Sonderausstellung „… euch hindert hieran nymandt“. Die Pogrome von Köln und Erfurt 1349 in der Alten Synagoge Erfurt zu besichtigen.