Fünftes Schach-Gedenkturnier im Erinnerungsort Topf & Söhne
Schon zum fünften Mal treffen sich Schachspielerinnen und Schachspieler während der Gedenktage an die Novemberpogrome 1938 im Erinnerungsort Topf & Söhne, um unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Andreas Bausewein einen jüdischen Schachmeister zu ehren und mit Spielfreude an den großen jüdischen Beitrag zur internationalen Schachkultur zu erinnern.
Aaron Nimzowitsch wurde am 7. November 1886 in einer deutschsprachigen jüdischen Familie in Riga geboren und zog später für sein Philosophiestudium nach Berlin. 1903, also mit 17 Jahren, begann seine Schachkarriere und hielt bis zu Beginn der 1930er Jahre an. Bis heute ist der Name des lettischen Großmeisters und Schachtheoretikers unter Schachspielern international bekannt.
Seine „unsterbliche Zugzwangpartie“ zählt noch immer zu den bedeutendsten Schachspielen aller Zeiten. Für die Schachgeschichte besonders prägend waren zahlreiche Eröffnungssysteme und –varianten, die noch immer seinen Namen tragen. Die wohl bekannteste ist die Nimzowitsch-Indische Verteidigung. Seine Lehrbücher „Mein System“ (1927) und „Die Praxis meines Systems“ (1928) sind zwei der erfolgreichsten und meistgelesenen Schachbücher aller Zeiten. Im Alter von nur 48 Jahren starb Nimzowitsch am 16. März 1935 in Kopenhagen an den Folgen einer Lungenentzündung.
Eine Beteiligung ist ohne Voranmeldung möglich. Kooperationspartner sind der Kammermusikverein Erfurt e. V., die Schachvereine SV Medizin Erfurt e. V. und SV Empor Erfurt e. V. sowie der Förderkreis Erinnerungsort Topf & Söhne e. V.