Bigbellys sollen mehr Müll schlucken

13.12.2018 13:20

Wer ärgert sich nicht über volle Papierkörbe, herumliegenden Müll und aufgestapelte Pappkartons, Einwegverpackungen und Reste der Fast-Food-Kultur.
Im zurückliegenden Jahr konnten aufmerksame Bürgerinnen und Bürger in der Altstadt bereits beobachten, dass die Verwaltung begonnen hat, kleine Papierkörbe gegen größere Behälter zu tauschen. Ebenfalls haben Verwaltung und Stadtwirtschaft gemeinsam neue Entleerungsrhythmen und Tourenpläne erarbeitet und umgesetzt. Beide Maßnahmen zusammen zeigen schon eine deutliche Wirkung und dennoch gibt es Tage, an denen diese Verbesserungen nicht für eine saubere Stadt sorgen.

Neue Abfallbehälter für die Innenstadt

Auf einem Platz vor einem großen Haus stet ein moderner, großer Abfallbehälter.
Foto: Einer der fünf neuen Abfallbehälter in der Innenstadt steht am Rathaus. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Die Stadtordnung regelt zwar eindeutig, dass alle Anbieter von Fast-Food- und To-Go-Produkten in Einwegverpackungen auch für die Beseitigung des dabei entstehenden Mülls verantwortlich sind. Die Durchsetzung und Kontrolle dieser Verordnung ist allerdings sehr aufwendig und kompliziert und nur wenige Anbieter arbeiten hier aktiv mit.

Stadtverwaltung und Stadtwirtschaft haben sich in den letzten Wochen darauf vereinbart, bei der Problembekämpfung einen weiteren Schritt zu unternehmen und installieren vorerst fünf solarbetriebene Abfallbehälter, die den Müll verdichten. Seit Mittwoch stehen zwei am Anger, einer am Fischmarkt / Ecke Rathausarkaden, einer in der Schlösserstraße / Ecke Junkersand und einer hinter der Krämerbrücke (Gotthardtstraße 15).

Dazu Marco Schmidt, Geschäftsführer der Stadtwirtschaft: „Viele Kommunen in Deutschland setzen seit Jahren Verdichtungsabfallsysteme ein. Diese pressen den Müll zusammen und erlangen somit eine fünffach höhere Aufnahmekapazität. An ausgewählten Standorten wollen wir solche Systeme nun auch in Erfurt testen. Wir haben der Verwaltung entsprechende Vorschläge erarbeitet. Diese werden nun realisiert.“

„Insbesondere an den Wochenenden haben wir immer wieder beobachten müssen, wie unsere Abfallbehälter in der Innenstadt überquellen. Zuerst haben wir mit größeren Behältern reagiert, jetzt testen wir den Erfolg mit den Müllpressbehältern“, so Jörg Lummitsch, der Leiter des Umwelt-und Naturschutzamtes.

„Wir gehen davon aus, dass wir die Entleerung der Bigbellys in unseren turnusmäßigen Rhythmus übernehmen können oder aber wir den Tourenplan weiter anpassen müssen. Fünf Bigbellys in der Altstadt werden uns nicht spürbar entlasten, aber sie verbessern definitiv das Gesamtbild“, so Marco Schmidt von der SWE Stadtwirtschaft weiter.