Verantwortung für die Umwelt und den Schutz der Natur übernehmen

18.03.2019 10:40

Viele Wanderrouten von Amphibien zu ihren Laichgewässern sind durch Straßen zerschnitten. Kröten und Molche stehen damit vor unüberwindbaren Hindernissen und werden teilweise zu aberhunderten überfahren. Die sehr gefährdeten und besonders oder streng geschützten Tiere benötigen daher besondere Hilfe. Dies gelingt in Erfurt an vielen Stellen durch besondere Amphibienzäune, die das Umwelt- und Naturschutzamt aufbaut und betreut. An einigen Stellen tragen auch Freiwillige die aufgefangenen Tiere über die Straße und zu ihren Gewässern.

Umweltministerin Anja Siegesmund half gemeinsam mit Kinder der Kita „Liliput“ Kröten in Erfurt

Vier Kinder und eine Dame, rechts, in einem Wohngebiet. Ein Kind mkit Kröte auf der Hand.
Foto: Nicht nur die Kinder, auch Umweltministerin Anja Siegesmund hatte sichtlich Freude, den kleinen Tieren zu helfen, damit diese gefahrlos zu ihrem Teich kommen. Nebenbei lernten die Kids, was es heißt, Verantwortung für die Umwelt und den Schutz der Natur zu übernehmen Foto: © Stadtverwaltung Erfurt / V. Gürtler

Diese Aufgabe hat heute auch Umweltministerin Anja Siegesmund mit Kindern der Kita Liliput in Windischholzhausen übernommen. Sie konnte sich davon überzeugen, dass der von den Biotoppflegern des Amtes aufgestellte Zaun funktioniert und die Kröten zielgerichtet daran entlang laufen und in die Eimer fallen.

Die Kinder hatten sichtlich Freude, den kleinen Tieren zu helfen, damit diese gefahrlos zu ihrem Teich kommen. Nebenbei lernten die Kinder, was es heißt, Verantwortung für die Umwelt und den Schutz der Natur zu übernehmen.

"Wir freuen uns, dass die Schutzmaßnahmen für die Amphibien funktionieren und sich der immense Aufwand jedes Jahr lohnt. Im letzten Jahr wurden allein in Windischholzhausen 1.000 Tiere gerettet. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen unserer Biotoppflegetruppe können live sehen, dass ihre Arbeit wichtig und gefragt ist. Noch schöner wäre es natürlich, wenn der Lebensraum der Amphibien nicht weiter zerschnitten und sich deren Lebensbedingungen verbessern würden", sagt Jörg Lummitsch, Leiter des Umwelt- und Naturschutzamtes.

Die Stadt Erfurt betreut jedes Jahr insgesamt über 2,5 Kilometer Amphibienschutzzäune. Davon werden etwa 1.000 Meter im Frühjahr auf- und wieder abgebaut. Je nach Wetterlage müssen die Eimer an den mobilen Zaunanlagen (etwa 700 m) über 3-4 Wochen lang jeden Tag zweimal kontrolliert werden.

In diesem Jahr kamen etwa 500 laufende Meter neu dazu. Die Kosten für den neuen Zaun betrugen 3.100,00 Euro. Davon wurden 2.250,00 Euro vom Land mit Naturschutzmitteln gefördert. Die Stadt hofft, dass die Zäune möglichst lange halten und nicht – wie im letzten Jahr geschehen – durch Vandalismus zerstört werden.