Corona aktuell: News des Tages | 02.12.2020
Inzidenzwert sechs Tage in Folge unter 100
Mit aktuell 77,6 liegt die 7-Tage-Inzidenz für Erfurt den sechsten Tag in Folge unter 100. „Der Wert zeigt, dass wir in den letzten Wochen vieles richtig gemacht haben, auch wenn viele Entscheidungen nicht auf Zustimmung trafen“, schätzt Oberbürgermeister Andreas Bausewein die Situation ein. Die Regeln müssten nun konsequent weiter verfolgt werden, um einen Inzidenzwert von unter 50 zu erreichen.
Aktuell sind in Erfurt 27 Gemeinschaftseinrichtungen von Corona-Infektionen betroffen, davon 16 Schulen. Eine Häufung gibt es mit derzeit fünf bestätigten Corona-Fällen an der Freien Waldorfschule. Hier laufen zurzeit die Testungen und Umgebungsuntersuchungen.
Vom Infektionsgeschehen betroffen sind auch fünf Pflegeheime: das Helios Residenz am Wiesenhügel, das Caritas Altenpflegezentrum Carolinenstift, der Pflegewohnpark der Generationen, das Awo-Seniorenpflegeheim „Am Park“ in Vieselbach und das Deutschordens-Seniorenhaus im Rieth. Hier wird aktuell die dritte Testreihe durchgeführt. „Wir hoffen, dass wir die Maßnahmen nicht weiter verlängern müssen“, so Melzer.
Die Lage in den beiden Krankenhäusern ist weiterhin stabil, berichten Dr. Roland Göb für das Katholische Krankenhaus und Prof. Dr. Thomas Steiner für das Helios-Klinikum. „Die Zahl der Patienten mit gesicherter Covid-19-Erkrankung, die wir aktuell auf der Normalstation behandeln, ist mit 30 ungefähr konstant“, so Steiner, Ärztlicher Direktor im Helios. „Im intensivmedizinischen Bereich beobachten wir eine langsame, aber stetige Zunahme.“ Der reguläre Betrieb läuft in beiden Krankenhäusern ohne Einschränkungen weiter.
Impfzentren ab Mitte Dezember einsatzbereit
„Auf Hochtouren“ laufen aktuell die Vorbereitungen für die beiden Impfzentren, sagt Dr. Michael Sakriß als Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen (KVT). Sie wird die beiden Impfstellen – eine in der alten Mensa des Helios-Klinikums, eine in einem Hörsaal des Katholischen Krankenhauses – betreiben. Etwa 80 bis 90 Mediziner, teilweise Ärzte im Ruhestand, haben sich für den Einsatz vor Ort gemeldet. Sie werden von Montag bis Freitag, bei Bedarf auch am Wochenende, zwölf Stunden im Schichtsystem Impfungen durchführen. Zusätzlich sind für ganz Thüringen zehn Impfmobile geplant, die vor allem in Seniorenpflegeeinrichtungen vor Ort impfen. „Einsatzbereit sind die Impfzentren voraussichtlich ab Mitte Dezember. Wir teilen also die Hoffnung des Bundesgesundheitsministers, ab Januar impfen zu können – sofern Impfstoff vorhanden ist“, so Sakriß. Gelagert werden soll der Impfstoff zentral in Tiefkühlgeräten. In den Impfstellen hält er sich bei einer Temperatur von zwei bis acht Grad mehrere Tage in üblichen Medikamentenkühlschränken, sodass die Impfdosen vor bedarfsgerecht zur Verfügung stehen. Die Anmeldung zur Impfung wird über die KVT telefonisch und online funktionieren – wie genau, wird rechtzeitig mitgeteilt. Das medizinische Fachpersonal in den Krankenhäusern wird zusätzlich vor Ort geimpft.
KVT lobt gute Zusammenarbeit
„Wie es in Erfurt läuft, ist aus unserer Sicht ein Musterbeispiel für eine gute Zusammenarbeit zwischen regionalen Behörden, Ärzten und Krankenhäusern“, so Veit Malolepsy von der KVT-Pressestelle. „Gerade in der Corona-Pandemie hat diese Zusammenarbeit vielfach dazu beigetragen, dass Infektionsketten rechtzeitig erkannt und den Menschen in der Stadt, vor allem älteren Einwohnern, geholfen wurde. Die Einbeziehung der Ärzte und Einrichtungen in den Pandemiestab der Stadt, die Kooperation auf Augenhöhe und Absprachen auf kurzem Weg sind beispielhaft dafür, wie man auf kommunaler Ebene vorgehen kann.“ Dr. Michael Sakriß lobt darüber hinaus die komplikationslose Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt in der gemeinsamen Teststelle im Haus der Sozialen Dienste.
Auch Prof. Dr. Thomas Steiner zieht eine positive Zwischenbilanz. „Als Level-1-Krankenhaus steht das Helios-Klinikum mit verschiedenen Gesundheitsämtern in Kontakt“, so Steiner. „Die Verbindung mit dem Erfurter Gesundheitsamt ist natürlich am intensivsten. Es hat sich eine gute Zusammenarbeit mit festen Ansprechparten, verlässlichen Konzepten und sicherer Datenübermittlung entwickelt, die von gegenseitigem Vertrauen geprägt ist.“
Dr. Michael Sakriß richtet seinen Dank außerdem an das medizinische Fachpersonal. „Die Mitarbeitenden in den Praxen und Krankenhäusern leisten seit Monaten hervorragende Arbeit“, so der Mediziner.