Städtische Kulturförderung wird umfassend genutzt

18.12.2020 10:21

Die Antragslage für Kulturprojekte 2021 zeigt einen großen Förderbedarf der Erfurter Kulturszene. Auch die kurzfristig nutzbare Mikroprojektförderung wurde 2020 noch umfänglich ausgeschöpft.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie treffen die Erfurter Kulturszene finanziell schwer. Mindereinnahmen durch ausgefallene Veranstaltungen, notwendige Investitionen zur Einhaltung von Hygienekonzepten sowie Planungsunsicherheit belasten die Kunst- und Kulturschaffenden, -vereine und -initiativen. Zur Kompensation wegbrechender Einnahmen hat die Kulturdirektion die Erfurter Kulturakteure deshalb Mitte Oktober erstmals dazu aufgerufen, noch für das laufende Haushaltsjahr Anträge zur Förderung von Mikroprojekten bis 500 Euro Zuwendungssumme zu stellen. Entsprechende Anträge wurden bis 30. November 2020 entgegengenommen. Das ist ein Novum, da die Beantragung sonst nur bis zum 31. August des laufenden Jahres möglich ist. Umgelagerte Mittel ermöglichen es der Kulturdirektion, mit dieser unbürokratischen Soforthilfe einen kleinen Beitrag zur Unterstützung der Erfurter Kulturszene zu leisten. Bis Ende November gingen in der Folge noch einmal zusätzlich 84 Anträge für das Haushaltsjahr 2020 ein. Alle Vorhaben erhielten eine Zuwendung.

Für das Haushaltsjahr 2021 wurden in der Kulturdirektion bisher 110 Anträge mit einem Fördervolumen in Höhe von ca. 675.000 Euro eingereicht – Anzahl und Volumen verzeichnen dabei einen deutlichen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Trotz pandemiebedingter Unsicherheiten, vorläufiger Haushaltsführung und einer verzögerten Beschlussfähigkeit des zuständigen Ausschusses für Bildung und Kultur ist die Resonanz auf den Aufruf der Kulturdirektion überwältigend. Neben der gut genutzten Fördermittelberatung im zuständigen Sachgebiet Soziokultur/Kulturelle Bildung hat auch die offensive Werbung für die Möglichkeiten einer Zuwendung zahlreiche Akteure der freien Szene zur Einreichung eines Antrags ermutigt.

Die Anträge werden nun geprüft, aufgenommen und diskutiert. Darauf basierend stellt die Kulturdirektion anschließend eine Förderempfehlung für den Ausschuss zusammen. Dieser kann die Fördermittel verteilen, sobald die Mittel dafür mit dem städtischen Haushalt 2021 beschlossen wurden.