Kultursommer 2021

06.04.2021 13:40

Die Corona-Pandemie hat den Kulturbereich schwer getroffen. Um Künstlerinnen und Künstlern wieder Auftrittsmöglichkeiten und der Kultur- und Veranstaltungsbranche eine Perspektive zu eröffnen, lobt die Kulturstiftung des Bundes kurzfristig das Förderprogramm Kultursommer 2021 aus. Der Bund stellt für die Fördermaßnahme insgesamt bis zu 30,5 Millionen Euro aus dem Rettungs- und Zukunftsprogramm „Neustart Kultur“ bereit. Der Kultursommer 2021 soll zu einer verantwortungsvollen kulturellen Wiederbelebung der Städte beitragen und bundesweit mehr als 100 kreisfreie Städte und Landkreise bei der Gestaltung eines neu entwickelten, vielfältigen Kulturprogramms unterstützen.

Stadt Erfurt bewirbt sich um Förderprogramm der Kulturstiftung des Bundes

Mit Open-Air-Konzerten, Theateraufführungen, Lesungen, Performances, Ausstellungen und anderen Formaten im öffentlichen Raum soll das kulturelle Leben aus dem digitalen Raum wieder in die urbane Öffentlichkeit verlagert und die analoge Begegnung zwischen Kulturschaffenden und ihrem Publikum ermöglicht werden. Interaktionen zwischen Künstlern und Publikum können unter Berücksichtigung der geltenden Corona-Schutzverordnungen gestaltet und künstlerische Arbeiten, die während des Lockdowns entstanden sind, einer größeren Öffentlichkeit präsentiert werden.

Auch die Stadt Erfurt bewirbt sich für das Programm, um die potenziellen Fördermittel wiederum an Erfurter Kulturakteure weiterzugeben. Denn die Förderung soll insbesondere freischaffenden Künstlerinnen und Künstlern, den Freien Szenen, lokalen Kulturakteuren und Bündnissen sowie der ansässigen Kultur- und Veranstaltungsbranche zugutekommen. „Wir werden uns beteiligen und auch die geforderten 20 Prozent Eigenanteil selbst stemmen, so dass die Kulturakteure eine 100-prozentige Förderung erhalten“, so der Kulturbeigeordnete Dr. Tobias J. Knoblich. Daran ist allerdings die Bedingung geknüpft, die Zugangsschwellen zum angebotenen Kulturprogramm so niedrig wie möglich zu halten und beispielsweise keinen Eintritt dafür zu verlangen. „Als wir den Aufruf der Kulturstiftung des Bundes vernahmen, war sofort klar, dass wir hier handeln müssen. Diese Förderkulisse eröffnet uns die Chance, etwas Substantielles für die geschundene Veranstaltungsbranche und ihre vielen Selbstständigen zu tun“, so Knoblich. „Hoffentlich erhalten wir einen Zuschlag.“

Gefördert werden sollen im Programm vor allem neue Kulturformate und -programme mit einem umsetzbaren Hygienekonzept unter freiem Himmel, die zwischen Juli und September 2021 stattfinden können und einen besonderen Fokus auf lokale/regionale Künstler legen. Regelmäßig stattfindende Festivals wie etwa jährliche Sommerfestivals oder Stadtfeste können nicht gefördert werden.

Die Stadt Erfurt möchte Kunst- und Kulturschaffende und Veranstalter animieren zu kooperieren und Ideen zu verbinden und diese dann als gebündeltes Programm bei der Kulturdirektion einzureichen. Damit kann ein vielfältiges Kunst- und Kulturprogramm für Erfurt gesichert und können möglichst viele Kulturakteure unterstützt werden.

Natürliche wie juristische Personen können bis zum 15. April 2021 einen formlosen, möglichst detaillierten Programmentwurf mit Kostenplan an kulturfoerderung@erfurt.de einreichen. Bedingung ist, dass in das geplante Format keine weiteren Mittel aus dem Programm „Neustart Kultur“ fließen.

Förderfähig sind Kosten für die Projektleitung, Honorare für freie Künstler und Künstlerinnen und freie Bühnen- und Veranstaltungstechniker, Technikmiete, Wach- und Sicherheitsdienste, Hygiene- und Schutzmaßnahmen, Reise- und Aufenthaltskosten, Kosten für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit und Vermittlung. Gastronomische Versorgung in Form von Speisen und Getränken kann nicht gefördert werden.

Die Kommune hat die Möglichkeit, für die Formate bis zu 500.000 Euro zu beantragen, mindestens jedoch 100.000 Euro.

Nach Sichtung der abgegebenen Formate wählt eine Jury die Veranstalter aus, die für den Antrag an die Kulturstiftung des Bundes aufgenommen werden. Hier sind Kriterien wie kulturelle Vielfalt, lokaler Bezug, Niedrigschwelligkeit und Umsetzbarkeit entscheidende Faktoren.

Sollte die Stadt Erfurt eine Förderzusage erhalten, können die ausgewählten Veranstalter in die Feinplanungen gehen und Künstler akquirieren. Zeitgleich wird veröffentlicht, welche Formate umgesetzt werden, damit sich ebenso interessierte Künstler bei den geförderten Veranstaltern melden können.

Am Donnerstag, dem 8. April 2021, um 18 Uhr bietet die Kulturdirektion einen kurzfristigen Online-Termin an, bei dem über das Programm informiert wird und Fragen beantwortet werden. Für eine bessere Planung wird um Anmeldung zum Videogespräch per E-Mail gebeten. Interessierte erhalten dann den entsprechenden Link zur Teilnahme.

E-Mail