Ein blühender Schottergarten für die Buga

09.04.2021 10:21

Ein blühender Schottergarten zur Bundesgartenschau? Studierende der Hochschule Osnabrück zeigen am Fuße des Petersbergs, wie das zusammenpassen kann. Ihr Entwurf wird aktuell von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Garten- und Friedhofsamtes zwischen den Mauern der Bastion Kilian und des Ravelins Peter umgesetzt.

Konzept von Studierenden wird am Petersberg umgesetzt

verschiedene Pflanzen in Kisten und Töpfen, im Hintergrund zwei Menschen, die sie einpflanzen
Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Im Rahmen eines Projektes im 5. Bachelor-Semester des Studiengangs Landschaftsbau ging es darum, den monotonen „Schotterwüsten“ in deutschen Vorgärten ein Positivbeispiel entgegenzusetzen. Aus zwölf Konzepten wurde das der Studierenden Enje Clüver, Marvin Rölleke, Lea Sundermann und Alexander Telgmann zur Realisierung ausgewählt.

Der Entwurf mit dem Titel „Das Blaue Band!“ ist vom historischen Anbau der Waidpflanze in Erfurt inspiriert und bildet eine blau blühende „Pulslinie“ ab, die eine strukturreiche Begleitpflanzung in Gelb und Weiß durchläuft. Der dargestellte Sinusrhythmus eines Herzschlages soll auf den geschichtlichen Hintergrund des Gartenbaus und der Gartenschauen in Erfurt hindeuten – und Sinnbild dafür sein, dass das Herz von Erfurt für Pflanzen schlägt. Ein schmaler Weg lädt ein, die Fläche zu durchqueren und zu entdecken.

„Die meisten Schottergärten bieten keinerlei ökologischen Mehrwert und heizen das Stadtklima zusätzlich auf“, sagt Dr. Sascha Döll, Leiter des Erfurter Garten- und Friedhofsamtes. „Umso mehr freuen wir uns, dass die Studierenden aus Osnabrück eine Alternative zeigen, die vielleicht auch einige Erfurterinnen und Erfurter zum Umdenken bewegt.“ Der Garten soll nicht nur optischen Mehrwert bieten. Mit verschiedenen Pflanzenarten wird er zum Nahrungs- und Lebensraum für Insekten, Vögel und andere Kleinsäuger. So leistet er beispielhaft einen wertvollen Beitrag zur Biodiversität in der Stadt. Die vielfältigen Strukturen wirken sich positiv auf das Mikroklima aus. „Langfristig benötigen Schottergärten wie diese weniger Pflege als die klassischen Schotterwüsten“, so Döll. „Denn die Annahme, dass mineralisch aufgefüllte Flächen keine Arbeit machen, stimmt so nicht.“