„Integrierte Sozialraumplanung“ soll gesellschaftliche Spaltung vermeiden

15.11.2021 08:49

Das Amt für Soziales hat seine Arbeit an einer „integrierten Sozialraumplanung“ aufgenommen. Mit dieser soll verhindert werden, dass Stadtgebiete in der Landeshauptstadt zu „Problemvierteln“ werden. Mit der langfristig angelegten Planung setzt die Stadtverwaltung einen Stadtratsbeschluss vom Juli um.

Verschiedene Akteure wirken an Umsetzung des Stadtratsbeschlusses mit

Aktuell wurde ein Begleitgremium – bestehend aus Vertretern der Fachplanungen und Ämtern der Stadtverwaltung Erfurt, den Wohnungsunternehmen, der Liga der freien Wohlfahrtspflege, des Jobcenters und einer wissenschaftlichen Begleitung – gegründet. Unter Mithilfe aller Beteiligten soll bis Mitte 2023 der „integrierte Sozialplan“ für das Stadtgebiet erarbeitet werden.

Im Fokus stehen dabei folgende Themen:

  • Definition der Sozialräume
  • Erarbeitung einer gesamtstädtischen Strategie für Quartiersmanagement bzw.  Quartiersarbeit
  • Ableitung von Maßnahmen für jeweilige Sozialräume
  • Aufstellung sozialpolitischer Leitlinien für die Stadt Erfurt
  • gemeinsame Entwicklung von Planungsstandards

Bereits der Sozialstrukturatlas 2020 hatte aufgezeigt, dass in Erfurter Ortsteilen eine soziale Ungleichheit herrscht.  Durchschnittseinkommen und Aufstiegschancen sind beispielsweise im Rieth oder am Berliner Platz deutlich niedriger als im Dichterviertel oder in Hochheim. Es gibt die Tendenz, dass vor allem in den Großwohnraumsiedlungen aus der DDR-Zeit Bevölkerungsgruppen nach ihrer sozialen Schicht, ethnisch-kulturellem Hintergrund oder Lebensstil räumlich isoliert werden. Dies kann zu einer gesellschaftlichen Spaltung in der Landeshauptstadt führen, der die Stadtverwaltung entgegen wirken will.

Der Prozess zur integrierten Sozialraumplanung wird im Dezernat für Soziales, Bildung, Jugend und Gesundheit durch die Sozialplanung im Amt für Soziales koordiniert.