Baumpflanzung für Klimaneutralität

Foto: Bei der gemeinsamen Pflanzaktion von ESF, FÖJlern und Stadt wurden sogenannte „Zukunftsbäume“ gepflanzt. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Ziel ist es, einerseits den CO₂-Ausstoß der Website www.esf-thueringen.de zu kompensieren. Andererseits nutzt das Umwelt- und Naturschutzamt der Stadt Erfurt die Aktion, um das geschützte Auwäldchen nördlich des Auenteichs und den Mühlgraben als wichtigen Lebensraum zu erhalten, fit für die Zukunft zu machen und gegenüber den benachbarten intensiv genutzten Grünflächen besser abzugrenzen.

„Ich freue mich sehr, dass der ESF Thüringen hier mit gutem Beispiel voran Richtung Klimaneutralität geht. Es ist ein richtiges Zeichen anlässlich der gerade zu Ende gegangenen Klimaschutztagung in Ägypten. Gleichzeitig beeindruckt mich das Engagement der jungen Menschen im Freiwilligen Ökologischen Jahr, das durch eine solche Baumpflanzaktion noch unterstrichen wird. Es wird also nicht nur geredet, sondern konkret gehandelt“, so der Beigeordnete für Sicherheit und Umwelt, Andreas Horn.

„Das Auwäldchen in der Geraaue in Gispersleben ist der letzte kleine Rest dieses so wichtigen Ökosystems. Mit der Pflanzung sollen mehr Baumarten eingebracht werden, um das System insgesamt stabiler zu machen und den Auwald insgesamt zu erhalten“, so Horn weiter.

Der ESF Plus Thüringen ist im Juli 2022 in die neue Förderperiode 2021 – 2027 gestartet und hat im Zuge dessen die Website www.esf-thueringen.de neu aufgesetzt. Damit die Website aber nicht nur neu, sondern auch nachhaltig ist, hat sich der ESF Plus Thüringen dazu entschlossen, den geschätzten C0₂-Ausstoß der Webseite für die Gesamtdauer der Förderperiode zu neutralisieren. Dies sollte aber nicht durch den Kauf eines Labels via Klick, sondern mittels eines konkreten Projekts mit Partnern und Akteuren vor Ort geschehen.

Die Wahl fiel auf eine Baumpflanzaktion, für welche die Stadt Erfurt die Fläche in der nördlichen Geraaue zur Verfügung stellt und der ESF Plus Thüringen die Bäume. Tatkräftige Unterstützung kommen von den diesjährigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ), das vom Bund Evangelischer Jugend in Mitteldeutschland als Träger betreut und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus gefördert wird.

Insgesamt werden 20 „ESF Zukunftsbäume“ gepflanzt, darunter Hainbuchen, Winterlinden und Feldahorn. Das Umwelt- und Naturschutzamt ergänzt mit weiteren Bäumen und Sträuchern.

Hintergrund

Auwälder sind stark bedrohte Ökosysteme. Sie waren früher an den Flüssen weit verbreitet. Durch die Siedlungstätigkeit des Menschen, den Ausbau und die Begradigung der Flüsse sind viele Flächen verloren gegangen. Auwälder dienen dem Hochwasserschutz, indem sie als wertvoller Retentionsraum fungieren, und sind wichtiger Lebensraum für eine Vielzahl an Pflanzen- und Tierarten.

Der Auwald in der nördlichen Geraaue ist Teil des Geschützten Landschaftsbestandteils „Geraaue Gispersleben“ und gesetzlich geschütztes Biotop.

Die Esche als wichtige Baumart der Auwälder verliert zunehmend an Vitalität und stirbt teilweise ab. Einige Pappeln haben auch einen bedenklichen Zustand. Daher sollen mehr Baumarten eingebracht werden. An einigen Stellen wird der Wald etwas erweitert und auch der Mühlgraben mittels Pflanzungen besser vor zu intensiver Nutzung der Uferbereiche geschützt.

Das Garten- und Friedhofsamt unterstützt bei Fällmaßnahmen von gefährlichen Bäumen. In die entstehenden Lücken wird dann zusätzlich gepflanzt.