Arain! Der Erfurter Synagogenabend am 21. Februar
Die Topographie Triers in der Chronik des Salomo bar Simson
In seiner um 1140 verfassten hebräischen Chronik schildert Salomo bar Simson detailliert die komplexen Ereignisse, die im Jahr 1096 zu Tötungen und Zwangstaufen von Mitgliedern der Trierer Judengemeinde führten. Zahlreiche topographische Details, aber auch Hinweise auf die Sozialstrukturen der Kathedralstadt lassen darauf schließen, dass er sich auf Augenzeugenberichte stützen konnte. Seine Ausführungen machen unter anderem deutlich, wie stark die Moselmetropole noch bis in das Hochmittelalter hinein von ihrer antiken Bausubstanz (Porta Nigra, Palastaula, Römerbrücke etc.) geprägt geblieben war. Konfrontiert werden kann der Bericht mit Aussagen der Trierer Bistumschronistik, die die offizielle Sichtweise auf die Geschehnisse wiedergibt.
Der Einlass zum Vortrag in der Alten Synagoge beginnt um 19:00 Uhr, der Eintritt ist frei.
Zur Person
Prof. Dr. Lukas Clemens war zunächst als Kustos am Rheinischen Landesmuseum Trier für die Referate Stadtarchäologie und Mittelalterarchäologie zuständig. Seit 2004 ist er Professor für Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften an der Universität Trier. Er ist einer der Direktoren des dortigen Arye Maimon-Instituts für die Geschichte der Juden.
Weitere Termine
Der nächste Vortrag findet wieder regulär am ersten Dienstag im Monat statt. Am Dienstag, dem 7. März 2023, um 19:30 Uhr spricht Danny Grabe, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, zum Thema „Ein mörderischer Leibarzt, ein Klosterverwalter und ein Henker in Byzanz. Zu den Berufen von Juden in den christlichen Quellen des Frühmittelalters".