Angermuseum zeigt zwei neue Ausstellungen
Malereien von Alexander Camaro und Fotografien von Marcel Krummrich
Alexander Camaro (geboren 1901 in Breslau, gestorben 1992 in Berlin) gilt als einer der bedeutendsten Künstler der Nachkriegszeit in Westdeutschland. Sein 1946 entstandener 19-teiliger Malereizyklus „Hölzernes Theater“, inspiriert vom Ekhof-Theater Gotha, hatte ihn schlagartig bekannt gemacht und gilt heute als ein frühes Hauptwerk Camaros. Der Zyklus wurde 1948 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt und erzeugte eine große Resonanz. Camaro wirkte nicht nur als Maler, er war Hochseilartist und Tänzer, Kabarettist, Poet und lehrte in Berlin als Kunstprofessor. Das Angermuseum Erfurt zeigt nun die vom Kunstforum Hermann Stenner (Bielefeld) konzipierte Retrospektive in veränderter Form. Sie entstand in enger Zusammenarbeit mit der Alexander und Renata Camaro Stiftung Berlin und präsentiert 60 Malereien und 13 Zeichnungen von Alexander Camaro.
Begleitend zur Camaro-Retrospektive ist bis zum 29. Mai 2023 im Grafikkabinett des Angermuseums die Sonderausstellung „Marcel Krummrich – Ein hölzernes Theater“ zu sehen, die inhaltlich eng mit der Retrospektive korrespondiert. Der Künstler Marcel Krummrich (geboren 1971 in Erfurt) begab sich in dem historischen, komplett aus Holz gebauten Ekhof-Theater auf Schloss Friedenstein nicht nur auf Spurensuche, sondern wird selbst in seinen Fotografien zum Erzähler. Die Ergebnisse dieser Auftragsarbeit sind neben wissenschaftlichen Texten und den Werkabbildungen von Alexander Camaro Teil der Publikation „Camaro. Hölzernes Theater“, die anlässlich der Erfurter Ausstellung erscheint.
Neben öffentlichen Führungen, Künstlergesprächen, Vorträgen und Workshops wird ein umfangreiches kunstpädagogisches Begleitprogramm angeboten. Alle Informationen und Termine sind auf der Website des Angermuseums veröffentlicht.