Tiefengeothermie als wichtiger Baustein der Energiewende

11.08.2023 13:45

Oberbürgermeister Andreas Bausewein traf im Vorfeld des Bürgerdialoges auf dem Egapark Bundeskanzler Olaf Scholz – bei dem Gespräch, bei dem auch Staatsminister Carsten Schneider anwesend war, ging es unter anderem um DAS Zukunftsprojekt für Erfurt und ganz Mitteldeutschland: Tiefengeothermie. Also die Möglichkeit, aus der Wärme in mehreren Kilometern Tiefe Energie zu gewinnen.

OB Andreas Bausewein sprach mit Bundeskanzler Olaf Scholz über das geplante Großprojekt

Drei Männen sitzen zum Gespräch an einem Tisch.
Foto: Oberbürgermeister Andreas Bausewein, Staatsminister Carsten Schneider und Bundeskanzler Olaf Scholz beim Gespräch auf dem Egapark. Foto: © Bundeskanzleramt

„Ich hatte genügend Zeit, dem Kanzler unser Vorhaben zu erläutern“, sagt Andreas Bausewein. „Ich war positiv überrascht, dass der Kanzler so umfassend über das Thema informiert war.  Ich erklärte Olaf Schulz die Situation und die immense Bedeutung des Projektes für Erfurt und Mitteldeutschland. Die Kosten für die kilometertiefe Probebohrung, etwa 40 Millionen Euro, können Stadt und Stadtwerke nicht alleine stemmen, wir brauchen die Unterstützung von Land und Bund. Das Land hat bereits erste positive Signale gesendet, jetzt brauchen wir die Hilfe des Bundes“, sagt der OB.

Bausewein weiter: „Der Kanzler war dem Thema gegenüber sehr aufgeschlossen, bat um detailliertere Informationen.“

Für Erfurt und Thüringen ist Tiefengeothermie ein wichtiger Baustein, um die Energiewende zu meistern und die Fernwärme für hunderttausende von Haushalten und Betrieben klimaneutral zu erzeugen. Die Vorteile der Tiefengeothermie liegen darin, dass bei der Rohstoffbeschaffung weder Schwankungsrisiken beim Marktpreis noch weitere Abhängigkeiten vorliegen. Die Wärmeerzeugung wird bei Projektlaufzeiten von 50 Jahren und länger sozialverträglich sichergestellt.

„Für Erfurt bedeutet das, dass mehr als 50 Prozent der zukünftigen Fernwärme aus Tiefengeothermie gedeckt werden könnten“, sagt der OB. „Und auch Staatsminister Schneider unterstützt das Projekt, er weiß um die vielen Vorteile und beim Kanzler schon kräftig Vorarbeit geleistet. Er weiß auch, dass Tiefengeothermie ein wichtiges Großprojekt für Thüringen bedeuten würde.“ Es wäre ein weiterer Leuchtturm in Ostdeutschland.

Das Problem bei der Förderung durch den Bund sind die derzeitig geltenden Richtlinien: Gefördert werden Projekte, bei denen heißes Wasser direkt aus dem Untergrund gepumpt wird, nicht gefördert werden Anlagen wie die geplante in Erfurt, bei denen zunächst kaltes Wasser über verschiedene Bohrungen in heißen Granit geleitet wird, sich dort aufheizt und so für die Fernwärme genutzt werden kann.