Zum Tod des Künstlers Nihad Dabeet
„Nihad Dabeet hat seine Idee vom Frieden in die Welt, nach Thüringen und nach Erfurt getragen“, sagt Oberbürgermeister Andreas Bausewein. Gemeinsam mit der israelischen Künstlerin Ruth Horam, die 2021 verstorben ist, hatte Dabeet den Paradiesbaum entworfen. Am 20. September 2020 wurde der stilisierte Olivenbaum im Rahmen der Achava-Festspiele auf dem Petersberg eingeweiht. „Für mich gehört der Paradiesbaum zu den schönsten Orten in Erfurt. Nicht nur aufgrund seiner Lage, sondern vor allem durch seine Symbolkraft“, so der OB. „Der Baum steht für Völkerverständigung, für die Nihad Dabeet, der als Araber in Israel seine Heimat fand, stets eingestanden ist. Viele Erfurterinnen und Erfurter sind Teil des Projektes, Teil der Idee geworden, indem sie Blätter gekauft, sie mit Namen graviert, zum Teil selbst angebracht haben. Ich bin Nihad Dabeet und Ruth Horam sehr dankbar, dass sie in Erfurt einen bleibenden Ort der Begegnung geschaffen haben, dessen Bedeutung heute aktueller denn je ist.“
Bausewein hatte den Künstler 2019 bei einem Besuch in Israel kennengelernt, wo eine Erfurter Delegation auch das Vorbild für den Erfurter Paradiesbaum in Jerusalem besichtigte. „Dort und auch hier in Erfurt ist mir Nihad Dabeet als unheimlich freundlicher, offener Mensch begegnet“, so Bausewein. „Er hatte für jede und jeden ein nettes Wort.“
Dabeet selbst hatte im September 2020 auf dem Petersberg gesagt: „Ich fange an, Erfurt als meine zweite Heimat zu betrachten“. Gemeinsam mit dem Erfurter Künstler Michael Ritzmann alias Dr. Molrok hatte er rund 10.000 der handgefertigten Blätter am Paradiesbaum angebracht. Im Frühjahr 2022 zeigte die Stadtverwaltung eine Doppelausstellung mit Papierkunst von Ruth Horam und Plastiken von Nihad Dabeet im Haus Dacheröden.
Die Stadt Erfurt wird Nihad Dabeet als großen Künstler und Menschenfreund in Erinnerung behalten und sein Andenken bewahren.