Ausstellung mit Kunst von Philip Oeser wird eröffnet

18.06.2025 13:31

Am Donnerstag, dem 19. Juni 2025, öffnet um 18 Uhr die Ausstellung „Philip Oeser (1929-2013). Alpha und Apokalypse. Kunst als Absage an Zerfall und Untergang“ in der Kunsthalle Erfurt ihre Türen.

Mit Präsentation seines Spätwerks erfüllt sich ein Wunsch des Künstlers

Foto: Philip Oeser, Alpha und Omega, 2000, Copygrafie (Ausschnitt) Foto: © Sibylle Mania, Weimar

Nach einer Begrüßung durch Prof. Dr. Elke Anna Werner, Direktorin der Kunstmuseen Erfurt, wird Prof. Dr. Kai Uwe Schierz, Wissenschaftlicher Referent im Dezernat für Stadtentwicklung, Kultur und Welterbe, eine Einführung in die Ausstellung geben. Musikalisch begleitet wird die Eröffnung durch Robert Fränzel am Saxophon. Der Eintritt ist frei.

Der 1929 als Helmut Müller in Nordhausen geborene Künstler musste als 16-Jähriger die Zerstörung seiner Heimatstadt erleben. Seit 1965 war er künstlerisch unter dem Pseudonym Philip Oeser tätig, schuf Materialdrucke, Frottagen und Assemblagen. Die selbst entwickelte Technik der Copygrafie ermöglichte ihm ab den 1990er Jahren das visuelle Zitieren von Realitätsfragmenten, die sich komplex überlagern; sein Spätwerk dominiert das Thema Apokalypse. Formwerdung und das unweigerliche Vergehen von Ordnungen bildeten für Oeser zentrale Themen der künstlerischen Kontemplation. Bei Gottfried Benn fand er sein Lebensmotto. Der schöpferische Mensch steige allein durch die Tatsache, dass er arbeite, aus dem Abgrund auf. „Das angefertigte Werk ist eine Absage an Zerfall und Untergang.“

Die Ausstellung vereint 70 Arbeiten aus dem Spätwerk des Künstlers, dessen Nachlass in Erfurt liegt und bearbeitet wird. Die Präsentation seiner späten Arbeiten in der Kunsthalle war ein Anliegen Oesers, das er schriftlich festhielt: „Wir lassen einen im Testament geäußerten Wunsch Wirklichkeit werden und zeigen so, dass wir das Werk von Philip Oeser ernst nehmen“, sagt Prof. Dr. Kai Uwe Schierz, Wissenschaftlicher Referent im Dezernat für Stadtentwicklung, Kultur und Welterbe.

 Das Evangelische Augustinerkloster stellte Oesers Zyklus „24 Blätter zur Apokalypse“ als Leihgabe zur Verfügung. Dort wird diese bedeutsame Werkgruppe als Dauerleihgabe der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen permanent präsentiert. Anlässlich der Ausstellung wird eine Buchpublikation zum Spätwerk von Philip Oeser erarbeitet.