Feuerwehr Erfurt gibt Zusammenfassung zum Großeinsatz auf dem Gelände des Alten Schlachthofs

20.06.2025 13:00

Am Dienstag, den 17. Juni 2025, wurde die Feuerwehr Erfurt um 13:15 Uhr zu einem Großbrand in einer Lagerhalle in der Greifswalder Straße alarmiert. Bereits bei der Anfahrt war ein Vollbrand mit massiver Rauchentwicklung sichtbar, der auch außerhalb der Stadt deutlich wahrgenommen wurde.

Rund 180 Notrufe gingen bei der Leitstelle ein. Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurde die Warn-App Nina ausgelöst, um die Bevölkerung vor der Geruchsbelästigung und möglichen Gefahren zu warnen. Der Brandort befand sich inmitten von Wohngebieten und in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt, weshalb umfangreiche Löschmaßnahmen erforderlich waren.

Fast alle Feuerwehren der Stadt Erfurt – Berufs- und Freiwillige Feuerwehren – waren im Einsatz, unterstützt vom Technischen Hilfswerk, das unter anderem für die Beleuchtung sorgte. Zudem stellte der Landkreis Sömmerda eine Drehleiter für Einsätze im nördlichen Stadtgebiet zur Verfügung.

Die Bekämpfung des Feuers gestaltete sich aufgrund der komplexen Gebäudestruktur mit Zwischendecken, Kellerräumen und besonderen Dämmmaterialien sowie starker Vermüllung als äußerst schwierig. „Trotz großflächigem Schaumeinsatz konnten nicht alle Brandstellen unmittelbar erreicht werden“, erläutert Feuerwehrsprecher Lars Angler. „Daher wurde am Mittwoch ein Abrissbagger hinzugezogen, um gezielte Löscharbeiten zu ermöglichen.“

Der drehende Wind erschwerte die Lage, da die Rauchentwicklung zunächst aus der Stadt getragen wurde, später jedoch über Teile Erfurts zog. Kontrollmessungen im Umfeld ergaben keine gefährlichen Schadstoffkonzentrationen, dennoch kam es zu deutlicher Geruchsbelästigung, insbesondere in den angrenzenden Wohngebieten.

In den Nächten von Montag auf Dienstag sowie Dienstag auf Mittwoch erfolgten personell regelmäßig wechselnde Lösch- und Nachlöscharbeiten. Am Donnerstag konnte die Warnung über die Nina-App aufgehoben werden, da die Rauchentwicklung deutlich zurückgegangen war. Gegen 14:30 Uhr meldete die Feuerwehr den Brand als gelöscht. Die Einsatzstelle wurde an die Polizei übergeben.

Besondere Herausforderungen stellten das Betreten der Einsatzstelle durch Schaulustige und die auf dem Gelände lebenden Menschen dar „Das Gelände ist unübersichtlich, teilweise besteht Einsturzgefahr, auch nicht abgedeckte Schächte können gefährlich werden“, sagt Lars Angler. „Mitunter standen Personen auch im Weg. Wir bitten dringend darum, die Absperrungen bei jeglichen Einsätzen zu respektieren und die Einsatzkräfte nicht zu behindern.“

Aufgrund der Sperrung der Greifswalder Straße kam es zu Umleitungen im öffentlichen Nahverkehr. Der Wasserdruck in den angrenzenden Wohngebieten schwankte zeitweise; die Stadtwerke Erfurt waren vor Ort und informierten die Anwohner entsprechend.

„Mit großem Engagement, hoher Professionalität und unermüdlichem Einsatz haben alle Einsatzkräfte gegen die Flammen gekämpft und so größeren Schaden verhindert. Ihr schnelles und entschlossenes Handeln verdient höchste Anerkennung. Wir bedanken uns ausdrücklich bei allen Einsatzkräften sowie bei den Bürgerinnen und Bürgern für ihr Verständnis.“ sagt Heike Langguth, Bürgermeisterin und Beigeordnete für Sicherheit, Bürgerservice und Gesundheit.

Zahlen zum Einsatz

  • knappe 50 Stunden Einsatzdauer
  • insgesamt 241 Einsatzkräfte
  • 8.000 Liter Schaummittel wurden verwendet
  • 1.600 Meter Schlauch waren im Einsatz
  • ca. 800.000 Liter Wasser wurden genutzt
  • 68 Pressluftatmer und 24 Atemschutzfilter waren in Verwendung
  • 92 Hygienepacks für die Einsatzstellenhygiene wurden verbraucht (Ablegen der durch Brandrauch kontaminierten Einsatzbekleidung und nach Grobreinigung der Einsatzkräfte Anziehen einer Übergangs-Ersatzbekleidung)
  • 1 großer Abrissbagger kam zum Einsatz

Fotos vom Einsatz

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  • hinter einem Gebäude steigt eine dichte schwarze Rauchwolke hervor

    Feuerwehreinsatz Großbrand Alter Schlachthof 17. bis 19. Juni 2025

    © Stadtverwaltung Erfurt/Feuerwehr Erfurt
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