Legale und illegale Drogen und Hilfsangebote
Cannabis
- seit dem 1. April 2024 dürfen Personen über 18 Jahren bis zu 25 Gramm Cannabis bei sich tragen (§2, Absatz 3 KCanG) – Erwachsene dürfen am „Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt im Geltungsbereich dieses Gesetzes“ bis zu drei Cannabis- oder Nutzhanfpflanzen anbauen (§3, Absatz 2 KCanG)
- Der Konsum von Cannabis in der Nähe sozialer Einrichtung (z. B. Kita oder Schule) ist verboten
- Jugendschutz: Der Konsum, Erwerb, Besitz und Anbau bleibt für Minderjährige verboten, es ist strafbar Cannabis an Minderjährige weiterzugeben
Gesundheitsgefahren:
Synthetische Cannabinoide: riskant (Zusammensetzung oft unbekannt, da (synthetische) Mischungen stetig verändert werden – laut EMCDDA derzeit über 245 synth. Cannabinoide)
- häufig unvorhersehbare Nebenwirkungen: u. a. Krampfanfälle, Psychosen, Herzrasen, Übelkeit
- hohes Schadenspotenzial (schwere Vergiftungen bis zu Todesfällen durch Herz-Kreislaufversagen, Organversagen, Erstickung nach Krampfanfällen)
Mischkonsum mit anderen Rauschmitteln (z. B. Tabak, Alkohol …): birgt hohe Gesundheitsrisiken.
- Cannabis kann zudem die Gehirnentwicklung bei jungen Menschen unter 25 Jahren beeinträchtigen und steht im Verdacht, irreversible Schäden am heranwachsenden Gehirn zu verursachen
- Medizinische Nutzung: Cannabis kann bei bestimmten Erkrankungen wie chronischen Schmerzen oder Epilepsie helfen und wird in Deutschland als Medikament verschrieben
- Untersuchungen seit Legalisierung: der THC-Gehalt im Abwasser ist nach der Legalisierung nur leicht gestiegen, was auf eine moderate Veränderung des Konsums hinweist
Crystal Meth
Crystal Meth ist eine Droge mit extrem hohem Abhängigkeitspotential, mit Konsumenten in allen Alters- und Berufsgruppen sowie in allen sozialen Schichten.
- ist eine gefährliche und hochpotente chemische Substanz, die als starkes Nervengift gilt und zu schweren Schädigungen im ganzen Körper und vor allem im Gehirn führen kann sowie zu hoher Aggressivität und/oder psychotischen Verhalten mit Realitätsverkennung und schweren Fehlhandlungen bis hin zu Straftaten
- es besteht die Gefahr einer sehr schnellen Abhängigkeit
- aufgrund des Wirkstoffgehaltes ist das Risiko einer lebensgefährlichen Überdosierung sehr hoch
- Droge hat eine sehr schnelle, sehr starke Wirkung
- die Wirkungsdauer kann je nach Dosis bis zu mehreren Tagen und Wochen andauern
- nach der Einnahme kommt es zu einer erhöhten Ausschüttung der Botenstoffe Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin im Gehirn
- dies setzt aber keine Energie im Körper frei, sondern der Organismus gerät in Dauerstress (schwere Herz- und Kreislaufschädigungen möglich)
- z. B. Hungergefühl, Durst, Schmerzempfinden, Müdigkeit werden nicht mehr wahrgenommen
- eigene Kräfte und Leistungsfähigkeit wird überschätzt, kann bis zum völligen psychischen und körperlichen Zusammenbruch führen, wie z. Bsp. Magenschmerzen, Magendurchbruch, Schlaflosigkeit, paranoide Wahnvorstellungen, Psychosen, Angst, Organblutungen, Selbstmordneigung etc.
- durch die Einnahme von Crystal Meth fühlt man sich u. a. leistungsfähiger, hat ein gesteigertes Selbstbewusstsein, erhöhten Rededrang
Alkohol
Alkohol ist eine gesellschaftlich akzeptierte Droge und überall verfügbar, was diese Substanz umso gefährlicher macht.
Alkoholkonsum kann zu starker körperlicher wie psychischer Abhängigkeit führen, die schleichend beginnt und in einer Alkoholerkrankung endet. Es ist eine permanente Vergiftung des Körpers, der Alkohol zerstört vor allem Nervenzellen. Es kommt oft zu irreversiblen Schäden an Gehirn, peripheren Nerven und inneren Organen.
Folgen der Hirnschäden sind Psychosen, Wahnvorstellungen und der Verlust kognitiver Fähigkeiten. Die sogenannte Wernicke – Korsakow Encephalitis (Korsakow – Syndrom) ist eine fortschreitende Zerstörung des Gehirns durch jahrelangen Dauerkonsum und hat die Ausprägung einer schweren Demenz als Folge.
Zudem treten unter Alkohol häufig Aggressionen und Enthemmung auf, worunter das Familiensystem und vor allem Kinder leiden. Straftaten in Zusammenhang mit Alkohol sind häufig.
Kriterien zur Entwicklung einer Alkoholabhängigkeit:
- Starkes Verlangen oder Zwang, Alkohol zu konsumieren
- Schwierigkeiten, die Einnahme zu kontrollieren (Koma – Saufen)
- Körperliche Entzugserscheinungen (Zittern, Schwitzen bei reduzierter Alkoholmenge)
- Toleranzentwicklung (man verträgt scheinbar immer mehr …)
- Konsum und Beschaffung von Alkohol bestimmen den Tag, anderes wird vernachlässigt
- Fortdauernder Alkoholgebrauch trotz eindeutig schädlicher Folgen
Hilfsangebote