Erfurt liegt beim Wattbewerb weit vorn

02.07.2025 15:18

Seit einigen Jahren gibt es den Wattbewerb deutscher Städte, bei der sich die Kommunen mit Bezug auf die installierte solare Leistung je Einwohner vergleichen. Hier beteiligt sich Erfurt neben 70 anderen Großstädten in der Kategorie der Städte über 100.000 Einwohner.

Aktuell ist die Stadt mit einer installierten Leistung von 560 Watt je Einwohner auf Platz acht. Gestartet ist die Stadt Erfurt im Wettbewerb mit 290 Watt je Einwohner. Damit hat sich die in der Stadt installierte Leistung in den letzten Jahren fast verdoppelt. Somit liegt Erfurt vor bekannten Solarstädten wie Heilbronn oder Freiburg im Breisgau.

Im Klimaschutzkonzept der Stadt von 2012 hatte sich die Stadt das Ziel gesetzt, bis 2020 eine installierte Leistung von 100 MW (465 Watt je Einwohner) zu erreichen. Die Stadt sollte sich an einem sonnigen Sommertag komplett mit umweltfreundlichem Strom versorgen können. Dieses Ziel wurde damals verfehlt, jedoch mit dem Solarboom der letzten Jahre ist die Stadt in großen Schritten vorangekommen.

Der aktuelle Spitzenreiter im Wattbewerb ist Paderborn mit knapp 1.000 Watt installierter Solarleistung je Einwohner. Dieses Beispiel zeigt, wieviel Potential die Solarenergie in einem städtischen Raum noch hat.

Über den Wattwettbewerb

Das Team von Wattbewerb e. V. ist sich sicher: Der beschleunigte Ausbau der Photovoltaik (PV) ist integraler Baustein der Energiewende. Diese Überlegung stand auch am Anfang bei „Fossil Free Karlsruhe“ für einen Städtewettbewerb zum Ausbau der PV. Die Frage war, wie man einen schnelleren Zubau, am besten exponentiell, erreichen könnte. Eine Verdoppelung in kurzer Zeit wurde als plakatives Ziel definiert, und damit war die Idee zum Spiel geboren.

Mit Unterstützung der Klimabewegung, vor allem der Parents for Future, wurde diese Idee ausgebaut und verfeinert und schließlich am 21. Februar 2021 offiziell gestartet. Der Wettbewerb läuft, bis die erste Großstadt die installierte PV-Leistung je Einwohnerin verdoppelt hat. Die Wertung erfolgt in drei Kategorien: Großstädte über 100.000 Einwohner, Städte und Gemeinden. Maßgeblich für den Gewinn ist der absolute Zubau in Watt/Einwohner. Das aktuelle Ranking der teilnehmenden Großstädte, Städte und Gemeinden wird wöchentlich aktualisiert und ist über die Plattform https://wattbewerb.de einsehbar.

Als Datengrundlage für Wattbewerb dient das Marktstammdatenregister (MaStR) der Bundesnetzagentur. Jede Photovoltaikanlage in Deutschland muss vom Anlagenbetreiber im MaStR angemeldet werden. Im Zuge dieser Anmeldung erfasst der Anlagenbetreiber auch die Leistungsdaten seiner PV-Anlage. Da die Datenqualität als planerische Grundlage für alle Akteure von essenzieller Bedeutung ist, hat sich Wattbewerb die Verbesserung der Datenqualität im MaStR als Nebenziel auf die Fahnen geschrieben.

Der Wettbewerb wird voraussichtlich zwischen drei (optimistische Schätzung) und fünf Jahren dauern. Ob Wattbewerb dann mit neuen Zielen weitergeht oder die Spielidee auf andere Themen wie z.B. den Zubau der Speicherkapazität von Stromspeichern ausgeweitet wird, ist noch offen. (Quelle: https://wattbewerb.de)