Stadtgoldschmiedin Vera Siemund: 29. Juli 2025

29.07.2025 13:30

Schmuckkünstlerin Vera Siemund aus Hamburg schreibt über ihre Zeit als Erfurter Stadtgoldschmiedin 2025.

Panoramamuseum in Bad Frankenhausen

Foto: Bad Frankenhausen - Ausblick vor dem Panoramamuseum Foto: © Vera Siemund

Das Schmucksymposium ist so geplant, dass in den Werkstätten nicht nur gemeinsam gearbeitet und gegessen wird, sondern jeder Teilnehmer auch an einem Abend seine Arbeiten vorstellt, am letzten Samstag gibt es noch Vorträge und am Sonntag wird ein Sonntagsausflug gemacht.

Da das Thema des Symposiums dieses Jahr zum 20. Jubiläum an die Thüringer Landesausstellung „Freiheyt 1525 – 500 Jahre Bauernkrieg“ anknüpft, fuhren wir nach Bad Frankenhausen ins Panoramamuseum. Die Fahrt dorthin war schon sehr schön, denn es ist eine wunderbare Landschaft und die Orte, die wir durchquerten, sind auch sehr sehenswert, wie z. B das hübsche Weißensee.

Foto: Bad Frankenhausen - Foto des Meisters bei der Arbeit aus der Ausstellung Foto: © Vera Siemund

Das Museum fand ich sehr skurril, der Springbrunnen und die ganze Anlage haben nun wirklich gar nichts mit ihrer Umgebung zu tun (wo zwar diese schreckliche Schlacht stattfand…), wirken sehr monumental und steril in der Landschaft. Das Gemälde ist reich an Superlativen, tonnenweise Leinwand und Ölfarbe wurden hier verarbeitet. Der Maler selbst äußerte sich wohl eher selten und wenn auch nur sehr sparsam. Von den fünf Gehilfen, die wohl nach etwa der Hälfte der zu bemalenden Fläche dazu stießen (so die Information im Museum, ich finde im Internet dazu nichts Genaues), hielt nur einer bis zum Ende durch und durfte als Belohnung sein Porträt im kolossalen Bild verewigen. Insgesamt ein verrücktes Projekt, ehrfurchteinflößend die Malerei in ihrer Perfektion.

Heute war noch der „Tag der Offenen Tür“ in den Künstlerwerkstätten. Alle haben heute aber wie besessen gearbeitet. Es waren sehr viele Besucher da, bei über 80 ging Melissa nach Hause und zählte folglich nicht weiter.

Alle waren abends ziemlich erledigt und ich bin plötzlich traurig, dass meine Zeit in Erfurt nun beinahe zu Ende ist. So ein schöner Ort, so nette Menschen, so leckerer Kaffee, z. B. im „Hilge“.

Ich werde es vermissen!