An einem Strang ziehen – In Erfurt läuft ein Forschungsprojekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

25.10.2018 10:26

Der Sommer 2018 war in Erfurt der wärmste Sommer seit Aufzeichnungsbeginn im Jahre 1951. „Klimawandel ist also in aller Munde“, sagt Kathrin Hoyer. Die Umweltbeigeordnete will gemeinsam mit Guido Spohr vom Umweltamt und der Fachhochschule die Auswirkungen des Jahrhundertsommers genauer unter die Lupe nehmen. Besonders interessant sind in diesem Zusammenhang die Erfahrungen der Erfurter Oststädter…

Video: An einem Strang ziehen – in Erfurt läuft ein Forschungsprojekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung © Stadtverwaltung Erfurt / M. Sauerbrey

Kathrin Hoyer, Beigeordnete für Umwelt, Kultur und Sport:

Klimawandel ist zurzeit in aller Munde. Klimawandel ist aber nicht nur in aller Munde, sondern es ist natürlich auch Bestandteil der Arbeit der Stadtverwaltung.
Beim Klimawandel gibt's ja immer die zwei Aspekte. Erstens: Man betrachtet, was ist am Klima schon gewandelt, was ist schon passiert und zweitens: Was muss man tun, um sich den gewandelten Bedingungen anzupassen?
Damit wir das tatsächlich erforschen können, haben wir in der Stadtverwaltung gemeinsam mit Kooperationspartnern ein Projekt, das HeatResilientCity, also hitzebewusste Stadt heißt, aufgelegt.

Guido Spohr, Sachbearbeiter Projekt „HeatResilientCity“:

HeatResilientCity setzt sich aus verschiedenen Punkten zusammen. Wir forschen einerseits, andererseits sind wir auch sehr bürgerorientiert in dem Projekt. Im Laufe des Projektes werden anhand von Referenzgebäuden, Modellgebäuden Messungen durchgeführt, in Hitzesommern, wie wir auch dieses Jahr eben einen sehr ausgeprägten Hitzesommer hatten.

Kathrin Hoyer:

Klimawandel hat natürlich noch einen ganz besonderen Aspekt, weil Erfurt aufgrund seiner klimatischen und geografischen Lage schon immer eine sehr seltene Position hatte. Im Thüringer Becken, im Erfurter Becken herrschen klimatisch nochmal sehr andere Bedingungen. Das war auch deutlich zu spüren als eines der Ergebnisse, die wir jetzt auch schon mal in den Recherchen hatten, dass Erfurt durch diesen Hitzesommer besonders betroffen war.

Guido Spohr:

Wir haben auch Quartiersbefragungen mittlerweile durchgeführt. Es sind über 200 Menschen gefragt worden:
Wo sind die heißen Orte für Sie? Wo halten Sie sich in dem Hitzesommer 2018 auch nicht mehr auf? Und letzten Endes auch: Wie fühlen Sie sich von der Hitze beeinträchtigt innerhalb der Freiräume der Erfurter Oststadt und letzten Endes auch in Ihren eigenen Gebäuden?

Kathrin Hoyer:

Wir wollen natürlich als Landeshauptstadt dafür sorgen, dass die Erfurterinnen und Erfurter sich wohlfühlen, auch wenn es mal sehr heiß ist. Deswegen ist es gut und richtig, dass wir uns hier mit dem Thema so intensiv beschäftigen und dass wir das vor allen Dingen alle gemeinsam tun, die Stadtverwaltung und die Erfurterinnen und Erfurter gemeinsam an einem Strang ziehen, weil wir das nur gemeinsam schaffen können.