Grußwort von US-Generalkonsul Timothy Eydelnant zum 8. Mai

08.05.2020 09:00

Am 8. Mai 2020 jährt sich der Jahrestag der Befreiung vom Faschismus zum 75. Mal. Timothy Eydelnant, US-Generalkonsul für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gedenkt in einer kurzen Ansprache dem wichtigen Jahrestag. Er sagt: „Heute sind die Gegner von einst engste Verbündete. Deutschland und die USA stehen Seite an Seite, zum Beispiel im Rahmen der NATO, um aktuellen Herausforderungen zu begegnen und solche entsetzlichen Kriege künftig zu verhindern. Die Fehler der Vergangenheit dürfen wir nicht wiederholen.“

Video: 75 Jahre Tag der Befreiung - Videobotschaft des US-Generalkonsuls zum 8. Mai © U.S. Consulate General Leipzig

US-Generalkonsul Timothy Eydelnant:

Sehr geehrte Damen und Herren,

Liebe Erfurter, liebe Thüringer, liebe Menschen in Mitteldeutschland,

Am 8. Mai vor 75 Jahren ging eines der dunkelsten Kapitel der Geschichte zu Ende. Leider können aufgrund der Corona-Pandemie viele Gedenkfeiern zu diesem wichtigen Tag nicht wie geplant stattfinden. Ich möchte daher auf diesem Wege – zwar räumlich getrennt, aber dennoch gemeinsam mit Ihnen – an die vielen Menschen erinnern, die im Zweiten Weltkrieg ihr Leben verloren haben, ob als Opfer der Nazi-Ideologie oder als tapfere Soldaten im Einsatz für ein freies und demokratisches Europa.

Thüringen befreiten die Soldaten der 3. Armee unter General Patton in den ersten beiden Aprilwochen 1945. Am 12. April erreichten sie Erfurt und es freut mich sehr, dass die Stadt nun mit einer neuen Gedenktafel an die Befreiung durch US-Truppen erinnert. Einen Tag zuvor hatte die 3. Armee das Konzentrationslager Buchenwald befreit. Man mag sich kaum ausmalen, was in den Köpfen der jungen Amerikaner vorgegangen sein muss. Ihr Einsatz für Frieden und Freiheit darf nie vergessen werden.

Heute sind die Gegner von einst engste Verbündete. Deutschland und die USA stehen Seite an Seite, zum Beispiel im Rahmen der NATO, um aktuellen Herausforderungen zu begegnen und solche entsetzlichen Kriege künftig zu verhindern. Die Fehler der Vergangenheit dürfen wir nicht wiederholen. Leider gibt es immer weniger Zeitzeugen, die uns von ihren Erlebnissen berichten können. Es liegt darum an uns, den nachfolgenden Generationen, die Erinnerung wachzuhalten und die Lehren aus der Geschichte zu ziehen, gerade in Zeiten, in denen Fremdenhass und Antisemitismus wieder erstarken. Das sind wir den vielen Opfern und den tapferen Soldaten von damals schuldig.  

Vielen Dank und bleiben Sie gesund!