Verpflanzen statt fällen: Bäume ziehen um

Hoch hinaus ging es in dieser Woche für vier Bäume in der Arnstädter Straße. Eine Linde, eine Kastanie und zwei Ahorne, alle zwischen neun und zehn Meter hoch, sind umgezogen. Bisher waren sie zwischen Martin-Andersen-Nexö-Straße und Werner-Seelenbinder-Straße zu Hause – dort, wo seit dem Frühjahr gebaut wird.

Weichen mussten sie, um den barrierefreien Ausbau der Bushaltestelle zu ermöglichen und Platz für einen Radfahrstreifen zu schaffen. 2018 hatte der Stadtrat beschlossen, dass geprüft werden muss, ob die Bäume umgepflanzt und dadurch erhalten werden können. Der anschließende Abstimmungsprozess war lang – aber erfolgreich.

Das „Umzugsunternehmen“ kam extra aus dem Raum Nürnberg. Mit einer großen Rundspatenmaschine wurden zunächst die Baumgruben ausgehoben. Anschließend wurden die Bäume mitsamt Wurzelballen entnommen und behutsam an ihren neuen Platz gesetzt. Der befindet sich nur wenige Meter entfernt innerhalb der Straßenbahnwendeschleife.

Damit die Bäume den Ortswechsel gut überstehen, hat das beauftragte Unternehmen die passenden Voraussetzungen geschaffen. Auch die Pflege gestaltet sich aufwändig.

Marco Schmölling, Tiefbau- und Verkehrsamt
Damit der umgepflanzte Baum besser anwächst, erfolgt als Nachsorgeleistung der Einbau eines Subtratpolsters, eines Belüftungsringes und eines Bewässerungsringes. Anschließend erfolgt noch ein sogenannter Pflanzschnitt der Krone, entsprechend dem erlittenen Wurzelverlust. In den nächsten fünf Jahren erfolgt regelmäßiges Wässern, sodass die Großbäume auch anwachsen, mit rund 500 Litern pro Woche.

Nun heißt es Daumen drücken, dass sich die vier Bäume an ihrem neuen Standort wohlfühlen. Die Kosten für die Verpflanzung und die Pflege in den nächsten fünf Jahren belaufen sich auf insgesamt 30.000 bis 40.000 Euro.