Künstlergarten „Das Dritte Land“

Der Künstlergarten „Das Dritte Land“, Preisträger des Einheitspreises der Bundeszentrale für Politische Bildung 2019, von Han Seok Hyun und Kim Seung Hwoe, kuratiert von Keum Hwa Kim, ist auf Initiative der Kunstmuseen Erfurt und des Erfurter Kunstvereins vom Berliner Kulturforum, wo er von 2019 bis Mai 2022 bestand, auf den Erfurter Petersberg (unterhalb der Martinsbastion/Zitadelle Petersberg) umgezogen.

Kunstprojekt auf dem Erfurter Petersberg

Graue Steine und grüne Pflanzen
Foto: Der Künstlergarten „Das Dritte Land“ auf dem Petersberg Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Aus der Entfernung sieht der Garten wie eine Berglandschaft aus. Das Zusammenspiel des morgens und abends vom Boden aufsteigenden Nebels mit den aus Basalt geformten Bergen erinnert an die pittoreske Perspektive der koreanischen Landschaftsmalerei aus der Joseon-Zeit.

Große, graue Steine und grüne Pflanzen
Foto: Der Künstlergarten „Das Dritte Land“ auf dem Petersberg Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Seit April 2022 wachsen in diesem Garten 35 unterschiedlichen Arten von Wildpflanzen aus Nord- und Südkorea. Die Steinsetzungen zitieren das Baekdudaegan-Gebirge, dessen Bergkette sich vom Norden in den Süden Koreas zieht. Es verbindet das seit mehr als 60 Jahren geteilte Korea, seine Pflanzenwelt bildet eine Brücke, ist Ausdruck des gemeinsamen botanischen Erbes.

Han Seok Hyun und Kim Seung Hwoe haben mit ihrem Künstlergarten eine dritte Natur geschaffen, in dem symbolisch die Macht der Natur über die schmerzhafte Gegenwart der politischen Teilung der koreanischen Halbinsel siegt.

Somit entfaltet der Künstlergarten als Kunstwerk eine Bedeutung, die zugleich allgemein von der geschichtlichen Dynamik der Überwindung von Grenzen handelt. Er verändert zwar durch die Jahreszeiten sein Bild, bleibt aber als Kunstwerk im öffentlichen Raum immer ein Forum der Begegnungen und Refugium mitten in der Stadt.

Der Künstlergarten ist öffentlich zugänglich ab dem 4. Oktober 2022.