13. Fachtag des Netzwerkes „Frühe Hilfen / Kinderschutz Erfurt“

13.11.2019 13:00 – 13.11.2019 16:00

Am 13.11.2019 fand unter Federführung des Jugendamtes der Stadt Erfurt in enger Kooperation mit der Kinderschutzgruppe des Helios Klinikums Erfurt der 13. Fachtag „Frühe Hilfen / Kinderschutz“ statt. Zum Thema „Was Babys brauchen, wenn Eltern Drogen brauchen“ referierten namhafte Mediziner und Therapeuten. Neugeborene mit Entzugssymptomen durch den Drogenkonsum der Mutter sowie Auffälligkeiten in der Interaktion zwischen Mutter und Säugling stellten die Schwerpunkte an diesem Tag dar. Dass hier zum Wohle der Babys eine übergreifende Zusammenarbeit unumgänglich ist, war ein Ergebnis dieses Fachtages.

Mann in weißem Kittel mit Mikrofon und Blättern in den Händen schaut ins Publikum.
Herr Dr. Großer, Chefarzt der Klinik für Kinderchirurgie am Erfurter Helios Klinikum Foto: © Stadtverwaltung Erfurt
13.11.2019 16:00

13. Fachtag des Netzwerkes „Frühe Hilfen / Kinderschutz Erfurt“

Genre Veranstaltung
Veranstalter Stadtverwaltung Erfurt / Jugendamt in Kooperation mit dem Helios Klinikum Erfurt
Veranstaltungsort Auditorium des Helios Klinikums Erfurt, Nordhäuser Straße 74, 99089 Erfurt
Zuhörer in einem Hörsaal
Foto: Gäste im Auditorium des Helios Klinikums Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Mehr als 150 Gäste aus unterschiedlichen Fachbereichen, wie der Kinder- und Jugendhilfe, des Gesundheitswesens sowie der Justiz und Polizei, füllten das Auditorium des Helios Klinikums Erfurt.

Herr Dr. med. Kentner (Oberarzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Helios Klinikum Erfurt) berichtete über den Alltag auf der Geburtsstation des Erfurter Helios Klinikums und den Umgang mit Müttern und deren Neugeborenen, die eine Entzugssymptomatik aufweisen. In seinem Vortrag wies er darauf hin, schwangere drogenabhängige Frauen nicht zu stigmatisieren, sondern ihnen und ihren ungeborenen Kindern weitreichende vor- und nachgeburtliche Unterstützungsmaßnahmen anzubieten.

Frau Dipl. Psych. Scherzberg (leitende Psychiaterin des Ökumenischen Hainich Klinikums Mühlhausen) stellte das nahezu deutschlandweit einmalige Angebot der Multifamilientherapie des Ökumenischen Hainich Klinikums Mühlhausen vor. Diese Therapieform beinhaltet die gleichzeitige psychotherapeutische Behandlung von mehreren Familien mit ähnlich gelagerten Problemen in einer Gruppe. Ziel der Multifamilientherapie ist es, dass die einzelnen Familien und deren Mitglieder die Potenz der Gruppe als Chance für sich selbst erleben.

Frau Dr. Leipold-Haas betonte in ihrem Vortrag die Notwendigkeit des wertschätzenden Umgangs mit schwangeren Konsumentinnen und erläuterte, wie man zum Schutz des ungeborenen Kindes niedrigschwellige Angebote unterbreiten sollte und wie eine Vernetzung im Hilfesystem gelingen kann. Das Elterntraining "SHIFT" ist ein Gruppenprogramm, welches konsumierende Mütter und Väter dabei unterstützt, ihr Erziehungsverhalten zu reflektieren und zu fördern sowie drogenbezogene Probleme zu reduzieren.