Vorhaben VH 01/22: Integrierte Sozialraumplanung

Am 21.07.2021 hat der Stadtrat die Strategieentwicklung für eine integrierte Sozialraumplanung in der Landeshauptstadt Erfurt beschlossen. Basierend auf den Erkenntnissen des Sozialstrukturatlasses 2020, welche auf zunehmende soziale und demografische Segregationstendenzen und ungleiche Teilhabechancen in den Erfurter Orts- und Stadtteilen hinweisen, möchte das Dezernat für Soziales, Bildung, Jugend und Gesundheit fachübergreifend Möglichkeiten erörtern, wie auf diese Entwicklungen reagiert werden kann. Ziel ist es, mittel- bis langfristig eine integrierte Sozialraumplanung zu verstetigen und fachplanungsübergreifend Angebote, Maßnahmen und Strategien abzustimmen, um den wachsenden Herausforderungen und der gesellschaftlichen Spaltung in den unterschiedlichen städtischen Räumen geeignet begegnen zu können. Mit der Fokussierung auf die Sozialräume möchte sich die Stadt Erfurt darüber verständigen, wie die unterschiedlichen Entwicklungen in den städtischen Teilräumen abgebildet, reflektiert und in gemeinsame Strategien überführt werden können. Hierzu werden verschiedene Akteure der Wohnungswirtschaft, der freien Wohlfahrtspflege, der Politik, der Ortsteile, der Ämter und Fachplanungen der Stadtverwaltung sowie die Erfurter Bevölkerung beteiligt. Hintergrund ist der Anspruch der Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse bzw. Teilhabechancen in der Landeshauptstadt.
Bis Mitte 2023 soll ein integrierter Sozialraumplan unter der Einbeziehung der oben genannten Akteure erarbeitet werden. In diesem Planungsprozess möchte sich die Stadtverwaltung unter anderem mit den folgenden Themen befassen:

• Einheitliche Planungsraum-/Sozialraumdefinition,
• gesamtstädtische Strategie für das Quartiersmanagement bzw. die Quartiersarbeit,
• gemeinsame Maßnahmenableitung für die jeweiligen Sozialräume,
• Aufstellung sozialpolitischer Leitlinien für die Stadt Erfurt,
• Identifikation fachplanungsübergreifender Schnittstellen und gemeinsame Entwicklung von Standards (bei gleichzeitiger Wahrung der Eigenständigkeit aller Fachplanungen).

Fachplanungen und Ämter der Stadtverwaltung, Akteure der freien Wohlfahrtspflege, Akteure der Wohnungswirtschaft, Erfurter Bevölkerung, Akteure der Quartiersarbeit

Gesamtes Stadtgebiet, insbesondere Stadtteile mit einem hohen möglichen Unterstützungsbedarf laut Erfurter Sozialindex (siehe Sozialstrukturatlas 2020)

Herbst 2021 bis Sommer 2023

Stadtratsbeschluss DS 0966/21 „Strategieentwicklung für eine integrierte Sozialraumplanung in der Landeshauptstadt Erfurt“

Noch nicht bezifferbar

Das für den Planungsprozess eingerichtete Begleitgremium hat am 28.09.2021 und 22.10.2021 seine Arbeit aufgenommen. Bis Ende des Jahres wird als erster Schritt an einem Grundverständnis für eine integrierte Sozialraumplanung gearbeitet.

Derzeit finden die Vorbereitungen für weitere Arbeitsgruppen, z.B. zur Planungsraum-/ Sozialraumdefinition, zur interfraktionellen Arbeitsgruppe, zum Arbeitskreis Quartiersarbeit/-entwicklung, statt.

Zudem werden die ersten Schritte für die Aufstellung einer gesamtstädtischen Strategie für das Quartiersmanagement bzw. die Quartiersarbeit eruiert.

• Gemeinsames Grundverständnis zur integrierten Sozialraumplanung,
• Einheitliche Planungsraum-/Sozialraumdefinition,
• gesamtstädtische Strategie für das Quartiersmanagement bzw. die Quartiersarbeit,
• gemeinsame Maßnahmenableitung für die jeweiligen Sozialräume,
• Aufstellung sozialpolitischer Leitlinien für die Stadt Erfurt,
• Identifikation fachplanungsübergreifender Schnittstellen und gemeinsame Entwicklung von Standards (bei gleichzeitiger Wahrung der Eigenständigkeit aller Fachplanungen),

Dezernat für Soziales, Bildung, Jugend und Gesundheit – Amt für Soziales, Sozialplanung – Olga Freier

Ja

Bürgerbeteiligung ist an unterschiedlichen Stellen im Planungsprozess vorgesehen.

Beim Thema sozialpolitische Leitlinien erfolgt ein erster Schritt der Bürgerbeteiligung über die Wohnungs- und Haushaltserhebung im Frühjahr 2022, wobei z. B. nach der Relevanz bestimmter Themen für die Aufstellung sozialpolitischer Leitlinien abgefragt werden kann.
Zusätzlich wird im Planungsverlauf im Begleitgremium zur integrierten Sozialraumplanung sowie mit den Akteuren der Quartiersarbeit abgestimmt, wie z. B. die Bewohnerschaft beim Schritt der möglichen Ableitung von Maßnahmen für bestimmte Sozialräume (z. B. insbesondere Stadtteile mit einem hohen möglichen Unterstützungsbedarf laut Erfurter Sozialindex) beteiligt werden können.
Weiterhin ist die Abstimmung mit der Beteiligungsstruktur BÄMM! Erfurt vorgesehen, um zu eruieren, wie Kinder und Jugendliche zielgruppengerecht beteiligt werden können.