Koordinierungsstelle kommunale Gesundheitsförderung
Koordinator
Leitbegriff Gesundheitsförderung
Die Gesundheitsförderung ist eine Kernaufgabe des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD). Gesundheitsförderung ist (in der Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung 1986) definiert als Prozess, allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie dadurch zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen. Diese Definition ist in der Jakarta-Erklärung zur Gesundheitsförderung für das 21. Jahrhundert (1997) weiter entwickelt worden: Gesundheitsförderung ist ein Prozess, der Menschen befähigen soll, mehr Kontrolle über ihre Gesundheit zu erlangen und sie zu verbessern durch Beeinflussung der Determinanten für Gesundheit. Gesundheitsförderung zielt darauf ab, personelle, soziale und materielle Ressourcen für die Gesunderhaltung zu stärken. Menschen sollen befähigt werden, durch selbstbestimmtes Handeln ihre Gesundheitschancen zu erhöhen. Zudem sollen die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen wie die sozialen und wirtschaftlichen Lebensbedingungen gesundheitsförderlicher gestaltet werden. Zentral ist außerdem die gesundheitsförderliche Gestaltung von Lebenswelten (Settings, zum Beispiel in Kindergärten, Schulen, Betrieben, Einrichtungen für Senioren und Wohnquartieren). Gesundheitsförderung richtet sich an alle Menschen in allen Lebenslagen und Lebensphasen.
Kommunale Gesundheitsförderung im Gesundheitsamt
Gesundheit entsteht im alltäglichen Leben und viele der Rahmenbedingungen für Gesundheit werden vor Ort, auf der kommunalen Ebene, gestaltet. Die Gesundheitsämter sind daher in besonderer Weise als „kommunaler Anwalt für Gesundheit“ geeignet. Angefangen von Bedarfserhebungen auf der Basis einer aussagekräftigen Gesundheitsberichterstattung bis hin zur gemeinsamen Planung, Umsetzung und Evaluation von präventiven Maßnahmen können die Gesundheitsämter eine zentrale Rolle bei Gesundheitsförderungsprozessen einnehmen. Dazu braucht es kommunale Partner zum Beispiel im Jugend-, Bildungs-, Sozial-, Umwelt-oder Stadtentwicklungsbereich sowie die Akteure der Gesundheits- und Soziallandschaft vor Ort. Der Öffentliche Gesundheitsdienst nimmt hierbei vielfältige Rollen ein: von der Impulsgebung bzw. Initiierung über die Vernetzung und Moderation bis hin zur Koordination und Steuerungsfunktion auf der kommunalen Ebene.
Aufgaben der Erfurter Koordinierungsstelle kommunale Gesundheitsförderung
- Organisation und Durchführung von gesundheitsfördernden Maßnahmen, Projekten und Angeboten für verschiedene Zielgruppen und Settings
- Fort- und Weiterbildung von Akteuren und Multiplikatoren (z. B. Fachtagungen, Schulungen, Workshops)
- Weiterentwicklung der kommunalen Gesundheitsförderung in Hinblick auf gesundheitliche Chancengleichheit, Sozialraumorientierung, Partizipation und Qualität
- Erfassung und Koordination der vorhandenen Angebote und Träger von Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention in der Kommune
- Aufbau kommunaler Netzwerkstrukturen zur Gesundheit
- ressortübergreifende Kooperation mit externen Partnern (insbesondere Institutionen aus dem Gesundheitsbereich, Krankenkassen, Vereine Verbände, Bildungseinrichtungen etc.)
- Mitarbeit in örtlichen und überörtlichen Arbeitsgruppen und Fachgremien
- Vertretung der Stadt Erfurt im Gesunde-Städte-Netzwerk der Bundesrepublik (Erfurt ist seit dem Jahr 1991 Netzwerkmitglied)
- Öffentlichkeitsarbeit auf regionaler Ebene zu gesundheitsfördernden Themen und Aktivitäten
- Bereitstellung von Informationsmaterialien sowie Verleih von projektbezogenen Materialien (z.B. Klarsicht-Koffer der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung - MitmachParcour zu Tabak und Alkohol), IN FORM MitMachBox für Mitarbeiter in der Seniorenarbeit, die mit älteren Menschen gemeinsam aktuelle Fragen zur gesunden Lebensweise besprechen wollen)
- Fachliche Beratung von Einrichtungen und Akteuren in der Gesundheitsförderung und Prävention zur Umsetzung von gesundheitsfördernden Maßnahmen (z.B. Kitas, Schulen, Senioreneinrichtungen, Begegnungsstätten, Quartiersmanagement)
Aktuell: Aufruf zur Bestandsaufnahme von Maßnahmen und Angeboten der Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention in Erfurt (siehe Leistungen). Der Fragebogen kann unter „Formulare“ heruntergeladen werden.
Weitere Informationen zu Themen der Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention finden Sie hier:
- Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung
- Kindergesundheit-Info
- Plattform Gesundheitsinformationen
- Landesgesundheitskonferenz Thüringen
- Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit
- Patienten-Infos der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen
- Im Alter IN FORM
- Online-Hilfeportal für pflegende Angehörige
- Patienteninformation
- Frauengesundheitsportal der BZgA
- Männergesundheitsportal der BZgA
- Gesundheitsinformationen rund um das Thema "Gesundes Alter“
- Nationales Gesundheitsportal
- Hitze und Gesundheit
- Krankheitserfahrungen
- Informationen rund um die Themen Schwangerschaft und Familienplanung