Japanische Melodien: Yuko Tajima wird am Sonntag auf dem Erfurter Carillon spielen

19.06.2015 13:00

Am 21. Juni 2015 spielt Yuko Tajima ab 16 Uhr für die Erfurter und die Gäste der Stadt auf dem Carillon im Bartholomäusturm. Zugleich nimmt damit das Carillon im Bartholomäusturm erstmals an der Erfurter Fête de la Musique teil.

Frau an einem Instrument
Foto: Yuko Tajima wird am Sonntag auf dem Erfurter Carillon spielen Foto: © Privat

Yuko Tajima wurde in Osaka, Japan, geboren. Sie absolvierte ihr Klavierstudium an der Kobe Yamate Highschool und am Osaka College of Music. Seit 1990 studierte sie Glockenspiel mit Arie Abbeness und Todd Fair an der Netherlands Carillon School in Amersfoort, Niederlande. Als erste japanische Carillonneurin erhielt sie im Jahr 1997 ein Konzertdiplom für Carillon. Sie ist eine der Glockenspieler von "Shumei" in Shiga, Japan, einem Instrument mit 50 Glocken. Im Jahr 2000 zog sie nach Frankfurt am Main. Seit 2001 ist sie dort Glockenspielerin in der Alten Nikolaikirche in Frankfurt/M. Konzertreisen und Festivalteilnahmen führten sie in die Niederlande, nach Belgien, Deutschland, Frankreich, Spanien, Irland, Dänemark und Japan.

Das Konzert in Erfurt wird live auf einen Bildschirm im Schaufenster des Schuhhauses Zumnorde übertragen. So können die Gäste nicht nur hören, sondern auch sehen, was in der Glockenstube erklingt.

Das Carillon im Erfurter Bartholomäusturm, zum Stadtmuseum Erfurt gehörend, ist mit seinen 60 Bronzeglocken zu den größten Instrumenten dieser Art in Deutschland zu zählen. 1979 entwarf der Apoldaer Glockengießer Peter Schilling das Instrument. Die 60 Glocken wurden im selben Jahr im Volkseigenen Betrieb Glockengießerei Apolda gegossen. Das Instrument verfügt über eine Handspieleinrichtung, ein so genanntes Stockenklavier. Der Carillonneur (Glockenspieler) sitzt vor dem Stockenklavier und drückt mit geballten Fäusten die Tasten des Stockenklaviers nieder. Je kräftiger er dies tut, desto lauter wird der Klang der Glocke.

Der Tastaturaufbau ist einer Klaviertastatur ähnlich, jedoch sind die Abstände der Tasten zueinander wesentlich größer.

Am 21. Juni 2015 ab 16 Uhr wird Yuko Tajima folgendes Programm zu Gehör bringen:

1. Johannes Schenck (1660 – 1712 ?)
Sonate II  (orig. für Viola da Gamba und Basso continuo) op.9 aus: L‘Echo du Danube
Adagio - Corrente - Adagio - Giga

2. Dreimal „Heidenröslein“
Franz Schubert (1797-1828)  - Heidenröslein                                           
Heinrich Werner (1800-1833) - Heidenröslein
Gustav Lange (1830-1889) - Heidenröslein

3. Zwei Werke für Carillon (20. Jahrhundert)
M. Peterson - Reverie (Dream)                                                  
R. Byrnes - On the San Antonio River

4. Japanische Stücke I
Michio Miyagi (1894-1956)
Haru no Umi (für Koto und Shakuhachi)

5. Japanische Stücke II (Anime-Filmmusiken)
Joe Hisaishi (*1950)
Tenku no Shiro Laputa (dt.: Das Schloss im Himmel)
Kimi o nosete (dt.: Der Himmel trägt dich)
Sen to Chiro no Kamikakushi (Chihiro)
Ano natsu (dt.: Ein Sommertag)
Youmi Kimura
Itsumo nandodemo (dt.: Für immer mit dir)         

6. Improvisation über das japanische Volkslied
“Sakura” (dt.: Die Kirschblüte)